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Von: Michel Massing
Datum: 28. September 2012, 09:24 Uhr
Format: Artikel
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Bundesligavorschau: BVB - Coach Jürgen Klopp Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Robert Lembke,Bundesligavorschau
Robert Lembke in der Quizsendung: Was bin ich?

"Welches Schweinderl hätten S’ denn gern?", fragen wir Robbie Kruse in der Bundesligavorschau zum 6. Spieltag. Dazu beschäftigen wir uns mit Jürgen Klopp als Dr. Jekyll und Mr. Hyde und fragen nach ausgleichender Gerechtigkeit. Die Fünf TV-Tipps fürs Wochenende!

Sie freuen sich auf den 6. Bundesliga-Spieltag und dem ausgedehnten Fernseh-Vergnügen nicht abgeneigt? Dann ist unsere Bundesligavorschau der etwas anderen Art in dieser Woche genau das richtige für Sie. Zugegeben, einige der TV sportal-TV-Tipps für das kommende Bundesliga-Wochenende findet man gar nicht mehr im TV, sondern nur noch auf DVD. Wir legen Ihnen unsere Auswahl an Highlights dennoch ans Herz, ansonsten läuft ja immer noch Fußball.

Robbie Kruse: Was bin ich?

Kennen Sie noch die Quizsendung "Was bin ich"? Das heitere Beruferaten flimmerte zwischen 1955 und 1989 insgesamt 337 Mal über den Bildschirm, zu einer Zeit, in der TV-Moderatoren noch nicht "irgendwie süß" und Moderatorinnen nicht zwingend "total heiß" sein mussten - nichts gegen Esther Sedlaczek. Damals durfte Robert Lembke, ein älterer Herr mit schütteren Haar und großer Hornbrille im Outfit eines Sparkassenangestellten, abendfüllende Fernsehsendungen moderieren und war noch nicht wie heutige Rentner in die Parallelgesellschaft der über 60-Jährigen verbannt.

Stellen wir uns nun vor, Robbie Kruse würde einer Jury aus Fußball-Experten gegenübersitzen und Lembke würde fragen: "Welches Schweinderl hätten S’ denn gern?" Selbst ohne Schlafbrille würden die Experten nicht darauf kommen, dass Kruse Bundesligaprofi ist. Vielleicht würde Robert Lembke die Experten nach der Auszahlung von 50 Mark Maximalgewinn an Kruse aufklären. Der Mann ist in Brisbane geboren und rechter Mittelfeldspieler von Fortuna Düsseldorf, also dem Team, das in fünf Spielen noch kein Gegentor kassierte.

Dieses Kunststück gelang zuletzt dem VfB Stuttgart. In der Saison 2003/04 brachten es die Schwaben sogar auf acht Spiele (5 Siege/3 Remis) ohne Gegentor und wurden am Ende der Spielzeit Vierter. Damit könnte die vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat gehandelte Fortuna sicherlich sehr gut leben. Auch gegen Schalke 04 sollten die Düsseldorfer deshalb ihr laufstarkes und taktisch kompaktes Spiel beibehalten und nicht auf die Kritiker hören, die den "rheinischen Catenaccio" als unattraktiv brandmarken.

"Wenn wir Hurra-Fußball spielen würden, käme unsere Unterlegenheit noch viel mehr zum Tragen. Wir können nur mit unseren Tugenden bestehen. Deshalb lässt es mich vollkommen kalt, wenn von 'neuem Catenaccio' die Rede ist", äußerte sich Trainer Norbert Meier zur Kritik. Brillen-Buddy Robert Lembke sagte einst: "Die Brille ist der Sieg der Neugier über die Eitelkeit." Dann ist der rheinische Catenaccio wohl der Sieg der Selbsterkenntnis über den Unterhaltungs-Anspruch der Medien.

Ist Felix Magath der bessere Legionär?

Sollte das Trainerleben von Felix Magath jemals verfilmt werden, dann plädieren wir für Jean-Claude Van Damme als Magath-Darsteller. Magath trainierte fast so viele Vereine, wie Van Damme B-Movies drehte. Dabei war sich "Quälix" - wie van Damme - nie zu schade, auch die unmöglichsten Action-Aufträge zu übernehmen. Meister mit Schalke? Mission Impossible! Wolfsburg zu einem attraktiven Bundesligaverein machen? No way! Ailton Disziplin und Trainingsfleiß beibringen? "Ailton auswechseln - immer Fehler“.

Magath ist ein Legionär und er arbeitet gerne mit Legionären zusammen. Beim hoffnungslosen Auftritt der Wölfe in München stand nur ein Deutscher in der Anfangsformation. Im Action-Kracher "Der Legionär" werden Hauptdarsteller Jean-Claude van Damme und seine Legionäre von einer Übermacht Einheimischer überrannt. Ein Gefühl, dass Felix Magath sehr gut nachvollziehen kann.

Schuld an der derzeitigen Wolfsburger Misere ist laut Magath die deftige Pleite gegen Hannover: "Das Heimspiel gegen Hannover hängt uns hinterher. Es war für uns ein Spiel, das Selbstvertrauen gekostet hat. Wir haben nicht die Sicherheit", so Magath im kicker. Er ist allerdings guter Hoffnung, gegen Mainz 05 zurück in die Spur zu finden: "Das Spiel in München konnten wir nicht offen gestalten. Das sollte uns gegen Mainz gelingen."

Allerdings haben die Mainzer in der Bundesliga gegen kein Team so viele Tore geschossen wie gegen Wolfsburg (23). In den bisherigen sechs Heimspielen gegen den FSV musste der VfL immer mindestens zwei Gegentreffer hinnehmen. Auf der anderen Seite konnte Thomas Tuchel noch nie ein Magath-Team besiegen. Ist doch klar, das wäre ja so als würde Jim Carrey ein Duell gegen Jean-Claude van Damme gewinnen, ts!

Jürgen Klopp als Dr. Jekyll und Mr. Hyde?

Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde wurde insgesamt ca. 28 Mal verfilmt. Ob als Musical "Jekyll und Hyde" mit David Hasselhoff oder als "Jekyll"-Miniserie der BBC, in der sich ein Wissenschaftler regelmäßig in die animalischere Verkörperung seiner selbst verwandelt. Was das mit Jürgen Klopp, dem Sympathikus der Liga, zu tun hat?

Während des Spiels von Eintracht Frankfurt gegen den BVB wurde das zweite Gesicht des Jürgen Klopp live in alle Wohnzimmer übertragen. Mit aggressiver Wutfratze stand er dem vierten Offiziellen gegenüber. "Das Gesicht ist unglücklich", gab Sonnyboy Jürgen Klopp zu und erklärte gewohnt süffisant: "So sehe ich auch beim Tennis aus oder wenn wir ein Tor geschossen haben. Aber wenn man sich für ein Gesicht entschuldigen muss, dann tue ich das hiermit." Während des Spiels ist der Meister-Coach oft "Kloppo", nach den Partie der nette Herr Klopp.

Nun sind wir nicht die einzigen, denen die Metamorphose des Meistertrainers aufgefallen ist. DFB-Mediendirektor Ralf Köttker bestätigte gegenüber bild.de: "Es wurde ein Verfahren eingeleitet." Kloppo ist Wiederholungstäter und musste wegen seiner Hyde-Aussetzer insgesamt schon 39.500 Euro an Geldstrafen zahlen. Ist Jürgen Klopp während der 90 Minuten einfach nicht Herr seiner Emotionen, oder ist die Verwandlung eine Taktik zum Schutz der eigenen Mannschaft?

Dann hätte Klopp von den ganz Großen gelernt, denn auch Jose Mourinho weiß: Lieber selbst die Medien beschäftigen, als dass sich die Medien mit der Mannschaft beschäftigen. Wir sollten also Respekt vor der gewollten Metamorphose des Jürgen Klopp haben und halten fest: Er verwandelt sich nicht von Dr. Jekyll in Mr. Hyde, sondern von Mirko Slomka zu Jose Mourinho.

Stevens und Schaaf in "Das dreckige Dutzend"?

In dem Kriegsfilm "Das dreckige Dutzend" von 1967 muss Lee Marvin ein Spezialkommando ausbilden, das hinter den feindlichen Linien ein Schloss angreifen soll, in das sich Wehrmachts-Offiziere zurückgezogen haben. In der Bundesliga waren es zuletzt die beinharten Übungsleiter Huub Stevens und Thomas Schaaf, die Spezialkommandos anführten, um dreckige Siege zu erzielen.

Clemens Fritz bekannte nach dem glücklichen Erfolg in Freiburg: "Das war wirklich nichts für Feinschmecker." Und Torschütze Aaron Hunt ergänzte: "Es war eines unserer schwächeren Spiele, aber wir haben gewonnen. Das ist uns lieber als andersherum." Manager Klaus Allofs blies ins selbe Horn: "Wir mussten lernen, auch mal einen dreckigen Sieg einzufahren."

Anderer Einsatzort, gleiches Kommando. Auf Schalke waren einige Zuschauer nach dem 3:0-Sieg der Knappen unzufrieden und pfiffen. "Mit allem Respekt: Wer da pfeift, ist ahnungslos", reagierte Coach Stevens laut kicker genervt. Auch Horst Heldt sah die Pfiffe kritisch, gab aber zu bedenken: "Es geht nicht darum, das Publikum zu kritisieren, aber es zu sensibilisieren. Man will ja schließlich auch, dass wir mit vielen jungen Spielern arbeiten." Benedikt Höwedes ist sich sicher: "In zwei Wochen fragt niemand mehr, wie das Spiel lief. Da steht nur noch das Ergebnis von 3:0. Und die Mannschaft verdient ein Lob, dass sie auch solche Drecksspiele gewinnt."

Die Experten für dreckige Siege haben nun allerdings ganz unterschiedliche Aufgaben vor der Brust. Werder Bremen empfängt den FC Bayern München. Selbst wenn Werder nicht gut spielt, aber gewinnt, gäbe es mit Sicherheit keine Pfiffe, sondern die Fans an der Weser würden ihr Team für den Überraschungserfolg feiern - und niemand würde von einem dreckigen Sieg sprechen. Die Schalker hingegen müssen wieder auf die Karte "Dreck fressen" setzen, denn gegen die unangenehm zu spielende Fortuna aus Düsseldorf ist es in dieser Spielzeit noch keinem Team geglückt, zu glänzen.

Was soll Martin Stranzl im Philosophischen Quartett?

Viele Menschen benutzen den Fernseher als Einschlafhilfe. Unter diesem Gesichtspunkt war die Sendung "Das Philosophische Quartett" ein Highlight der deutschen TV-Geschichte. In der ZDF-Kultur-Talkshow saßen ein paar wirre Zottelbarden und besprachen "Grundsatzfragen unserer Gesellschaft", bis dem Zuschauer die Äuglein zufielen. Wir haben da auch eine Grundsatzfrage für die philosophische Viererkette: Was ist eigentlich ausgleichende Gerechtigkeit?

Wie unsere Leser mit Sicherheit wissen, wird der Begriff der "ausgleichenden Gerechtigkeit" schon bei Aristoteles in der Nikomachischen Ethik eingeführt. Selbstverständlich verstand Aristoteles darunter nicht wie wir heute ein Gefühl, nach dem ein Unrecht durch ein anderes ausgemerzt werden kann. Aber wollen wir uns in Zeiten von Euro-Krise, Rettungsschirm und Finanzhebel wirklich von einem Griechen erklären lassen, was gerecht ist?

Nein, wir verlassen uns lieber auf unsere Intuition und werfen einen Blick nach Mönchengladbach. Denn wie komplex die Sache mit der Gerechtigkeit ist, weiß spätestens seit Mittwochabend auch Martin Stranzl. Der Österreicher in Diensten der Fohlen erzielte zunächst ein Kopfballtor, das eigentlich wegen Fouls nicht hätte gegeben werden dürfen. Dann wurde er für eine Notbremse vom Platz gestellt, die aus seiner Sicht nicht mal ein Foul war.

Interessant ist, dass Stranzl nach seiner Grätsche gegen Ivo Ilicevic Schiedsrichter Deniz Aytekin aufforderte, den vermeintlich Gefoulten zu fragen, ob dieser berührt worden sei. Dass Aytekin dies nicht tat, darf Stranzl natürlich ebenso verärgern wie die Ein-Spiel-Sperre, die ihm vom DFB-Sportgericht aufgebrummt wurde. Auf der anderen Seite muss auch die Frage erlaubt sein, warum Herr Stranzl zwar nach Abpfiff sehr selbstkritisch zugab, dass er vor seinem Tor gefoult hatte, dies aber auf dem Feld dem Schiedsrichter gegenüber nicht so bereitwillig äußerte, wie er es von Gegenspieler Ilicevic gerne gehabt hätte.

Doch das Ende des Lieds ist ja bekannt: Rafael van der Vaart war es herzlich egal, ob der Elfmeter berechtigt war oder nicht, den er sehenswert an den Außenpfosten zirkelte. Und die Gladbacher feierten ihren Ausgleichstreffer in allerletzter Sekunde, obwohl das Ergebnis dem Spielverlauf nicht wirklich gerecht wurde. Wie ist dies nun aus aristotelischer Sicht moralisch zu bewerten? Um es mit den Worten Lucien Favres zu sagen: "Oh la la, es ist noch viel zu tun."