"Welches Schweinderl hätten S denn gern?", fragen wir Robbie Kruse in der Bundesligavorschau zum 6. Spieltag. Dazu beschäftigen wir uns mit Jürgen Klopp als Dr. Jekyll und Mr. Hyde und fragen nach ausgleichender Gerechtigkeit. Die Fünf TV-Tipps fürs Wochenende!
Sie freuen sich auf den 6. Bundesliga-Spieltag und dem ausgedehnten Fernseh-Vergnügen nicht abgeneigt? Dann ist unsere Bundesligavorschau der etwas anderen Art in dieser Woche genau das richtige für Sie. Zugegeben, einige der TV sportal-TV-Tipps für das kommende Bundesliga-Wochenende findet man gar nicht mehr im TV, sondern nur noch auf DVD. Wir legen Ihnen unsere Auswahl an Highlights dennoch ans Herz, ansonsten läuft ja immer noch Fußball.
Robbie Kruse: Was bin ich?
Kennen Sie noch die Quizsendung "Was bin ich"? Das heitere Beruferaten flimmerte zwischen 1955 und 1989 insgesamt 337 Mal über den Bildschirm, zu einer Zeit, in der TV-Moderatoren noch nicht "irgendwie süß" und Moderatorinnen nicht zwingend "total heiß" sein mussten - nichts gegen Esther Sedlaczek. Damals durfte Robert Lembke, ein älterer Herr mit schütteren Haar und großer Hornbrille im Outfit eines Sparkassenangestellten, abendfüllende Fernsehsendungen moderieren und war noch nicht wie heutige Rentner in die Parallelgesellschaft der über 60-Jährigen verbannt.
Stellen wir uns nun vor, Robbie Kruse würde einer Jury aus Fußball-Experten gegenübersitzen und Lembke würde fragen: "Welches Schweinderl hätten S denn gern?" Selbst ohne Schlafbrille würden die Experten nicht darauf kommen, dass Kruse Bundesligaprofi ist. Vielleicht würde Robert Lembke die Experten nach der Auszahlung von 50 Mark Maximalgewinn an Kruse aufklären. Der Mann ist in Brisbane geboren und rechter Mittelfeldspieler von Fortuna Düsseldorf, also dem Team, das in fünf Spielen noch kein Gegentor kassierte.
Dieses Kunststück gelang zuletzt dem VfB Stuttgart. In der Saison 2003/04 brachten es die Schwaben sogar auf acht Spiele (5 Siege/3 Remis) ohne Gegentor und wurden am Ende der Spielzeit Vierter. Damit könnte die vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat gehandelte Fortuna sicherlich sehr gut leben. Auch gegen Schalke 04 sollten die Düsseldorfer deshalb ihr laufstarkes und taktisch kompaktes Spiel beibehalten und nicht auf die Kritiker hören, die den "rheinischen Catenaccio" als unattraktiv brandmarken.
"Wenn wir Hurra-Fußball spielen würden, käme unsere Unterlegenheit noch viel mehr zum Tragen. Wir können nur mit unseren Tugenden bestehen. Deshalb lässt es mich vollkommen kalt, wenn von 'neuem Catenaccio' die Rede ist", äußerte sich Trainer Norbert Meier zur Kritik. Brillen-Buddy Robert Lembke sagte einst: "Die Brille ist der Sieg der Neugier über die Eitelkeit." Dann ist der rheinische Catenaccio wohl der Sieg der Selbsterkenntnis über den Unterhaltungs-Anspruch der Medien.
Ist Felix Magath der bessere Legionär?
Sollte das Trainerleben von Felix Magath jemals verfilmt werden, dann plädieren wir für Jean-Claude Van Damme als Magath-Darsteller. Magath trainierte fast so viele Vereine, wie Van Damme B-Movies drehte. Dabei war sich "Quälix" - wie van Damme - nie zu schade, auch die unmöglichsten Action-Aufträge zu übernehmen. Meister mit Schalke? Mission Impossible! Wolfsburg zu einem attraktiven Bundesligaverein machen? No way! Ailton Disziplin und Trainingsfleiß beibringen? "Ailton auswechseln - immer Fehler.
Magath ist ein Legionär und er arbeitet gerne mit Legionären zusammen. Beim hoffnungslosen Auftritt der Wölfe in München stand nur ein Deutscher in der Anfangsformation. Im Action-Kracher "Der Legionär" werden Hauptdarsteller Jean-Claude van Damme und seine Legionäre von einer Übermacht Einheimischer überrannt. Ein Gefühl, dass Felix Magath sehr gut nachvollziehen kann.