Bundesinnenminister Thomas de Maizière nimmt vor dem Referendum in Hamburg zur Olympia-Bewerbung 2024 am Sonntag den organisierten Sport nach den jüngsten Skandalen in der FIFA und im DFB in die Pflicht. "Hier muss der Sport aus meiner Sicht insgesamt noch deutlich mehr tun, und zwar auch im Interesse der von ihm stets beanspruchten Autonomie", forderte der CDU-Minister im SID-Interview.
De Maizière betonte weiter, dass Krisen wie derzeit bei der FIFA und im DFB für die Akzeptanz von Sportgroßveranstaltungen wie Olympia "nicht gut" seien. "Es wäre bedauerlich, wenn die Skepsis in der Bevölkerung für eine gute und vor allem nachhaltig geplante Bewerbung steigt", sagte der für den Sport zuständige Bundesminister.
Der CDU-Politiker zeigte sich vor dem Referendum bemüht, den Menschen nach den jüngsten Terror-Attacken Angst vor Groß-Events zu nehmen. Man könne darauf vertrauen, "dass die Sicherheitsbehörden bei Großveranstaltungen immer sorgfältig, besonnen und wachsam agieren." In diesem Sinne werde auch das Sicherheitskonzept für Hamburg ausgerichtet. Generell gelte aber: "Wir sollten uns die Freude an sportlichen Großveranstaltungen nicht nehmen lassen."
Lob für Hamburg
Die Hansestadt Hamburg hat als Bewerber-Kandidat für die Austragung Olympischer Sommerspiele 2024 bislang einen guten Job gemacht. Das zumindest glaubt Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Hamburg stehe "für den vom IOC und der internationalen Sportpolitik geforderten Neustart bei der Vergabe von Olympischen und Paralympischen Spielen," sagte der 61-Jährige vor dem Referendum am Sonntag dem SID.
Wie de Maizière aber auch forderte, müsse die Hansestadt im Falle eines Zuspruchs durch die Bürgerschaft auf internationalem Terrain zulegen. "Das wird auch geschehen", meinte der CDU-Minister angesichts des eher geringen Bekanntheitsgrades der Stadt in der internationalen Sportwelt.
De Maizière wünscht sich am Sonntag eine möglichst rege Teilnahme. "Ich würde mich freuen, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an dem Referendum beteiligen und das Ergebnis am Ende auf eine breite Basis fußt," sagte der Politiker. Die Hamburger Bewerbung sei "unbestritten ein wichtiges Investment in die Zukunft unseres Landes."