Als Brandt Snedeker den letzten Putt bei der Tour Championship versenkt hatte, war er um 11,44 Millionen Dollar reicher. Da er so viel Geld in seinem ganzen Leben wohl nicht brauchen werde, freute sich Snedeker vor allem über seine Leistung und eine ganz neue Erfahrung.
"Wenn ich mein bestes Golf zeigen kann, dann gehöre ich auch zu den besten in der Welt. Ich hatte noch nie mehr Selbstbewusstsein als in den letzten fünf Wochen. Ich habe mir jeden Tag selbst gesagt, dass ich zu den besten Spielern der Welt gehöre. Es ist ok nervös zu sein, denn jedem anderen im Feld geht es auch so. Aber dann rauszugehen und den Job zu beenden, das ist mir großartig gelungen", bilanzierte Snedeker bei pgatour.com nach dem Turniersieg und Platz eins in der Gesamtwertung des FedEx Cups.
Tiger Woods und Rory McIlroy geschlagen
Die Superstars Tiger Woods und Rory McIlroy mussten sich beim FedEx Cup-Finale mit einer Nebenrolle begnügen. Beide verabschiedeten sich früh aus dem Kreis der Favoriten. Sowohl McIlroy (vier über nach sieben Löchern) als auch Woods (+4 nach sechs Löchern) erwischten bei teilweise tückischem Wind einen katastrophalen Start und spielten fortan keine Rolle mehr.
Am Ende wurde Tiger Woods geteilter Achter, Rory McIlroy belegte Rang zehn, durfte sich aber immerhin noch über Position zwei in der FedEx Cup-Gesamtwertung freuen, für die es drei Millionen Dollar Belohnung gab.
Nur Snedeker von den Favoriten unter Par
Das Duo stand jedoch ganz im Schatten von Brandt Snedeker, der als einziger von den letzten zehn Startern des Tages, und das waren die nach drei Runden am besten platzierten Spieler, unter Par blieb. Mit 68 Schlägen kam der 31-Jährige ins Clubhaus und ließ Justin Rose (-7) aus England klar hinter sich. Angesichts des großen Vorsprungs spielte es auch keine Rolle, dass Snedeker seinen letzten Abschlag auf der 18 auf eine Zuschauertribüne donnerte und mit einem Bogey das letzte Grün verließ.
Es war der vierte Turniersieg seiner Karriere und wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass er die Wildcard für den Ryder Cup von US-Kapitän Davis Love III verdient hat, dann hat er ihn nun abgeliefert. Bei seinen ersten drei Turniererfolgen hatte er jeweils einen Rückstand von fünf, sechs und sieben Schlägen aufgeholt, die Situation bei der Tour Championship war eine andere. Hier war er als Spitzenreiter auf die letzten 18 Löcher gegangen. Diesem Druck standgehalten zu haben, war Snedeker wichtiger als das viele Geld, das er für den Sieg bekam.
Snedeker hät dem Druck stand
"Ich habe dem Druck viel besser standgehalten, als ich dachte. Ich hatte in den letzten vier Wochen immer sehr viel Druck und gelernt damit umzugehen. Dass ich mich so gut fokussieren konnte, hat mich wirklich beeindruckt", erklärte Snedeker bei pgatour.com.
Was er mit seinem "Lotteriegewinn", wie Brandt Snedeker den Jackpot nannte, anstellen wird, das will er sich in Ruhe überlegen. "Ich bin wirklich kein auffälliger Kerl. Kein Mensch, den ich kenne, braucht elf Millionen Dollar. So lange ich kein Idiot bin, sollte ich finanziell ausgesorgt haben. Aber ich denke, wir werden mit dem Geld auch einer Menge Leute in Nashville und Tennessee helfen können", so Snedeker.