Borussia Dortmund hat erstmalig einen Stand der Behandlung seines erkrankten Weltmeisters Mario Götze bekannt gegeben. An eine schnelle Rückkehr ist wie erwartet nicht zu denken.
Mario Götze lehnt auf dem zerwühlten Ascheplatz seines Heimatvereins Eintracht 72 Hombruch entspannt am Torpfosten. Er lächelt. Borussia Dortmund verkündet zu dem - nicht aktuellen - Foto am Mittwoch eine gute Nachricht: Der erkrankte Weltmeister spricht "positiv" auf die Behandlung seiner Stoffwechselstörung an.
Das ist in der Tat eine erfreuliche Botschaft, schließlich steht die Gesundheit des 24-Jährigen über allem. Allerdings enthält die Mitteilung auch eine andere Komponente: Mario Götze wird, das kommt nicht unerwartet, frühestens Anfang der kommenden Saison wieder für den BVB Fußball spielen.
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"Das sportlich übergeordnete Ziel für den Spieler ist die volle Einsatzfähigkeit bis zum Beginn der nächsten Saison", teilte der Verein etwas klobig mit. Die Spielzeit 2017/18 beginnt am 18. August - bis dahin sind es fünf Monate. Der Start der Vorbereitung, die Götze zur Erlangung von Match-Fitness absolvieren müsste, ist Anfang Juli.
Leistungsorientiertes Training "im Frühsommer"
Derzeit befindet sich Mario Götze in der Rehabilitation, laut Vereinsauskunft könnte er "im Frühsommer", einen weiteren positiven Behandlungsverlauf vorausgesetzt, "wieder mit dem leistungsorientierten Training beginnen". Bis dahin absolviert er ein sehr dosiertes Programm.
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Das Torpfosten-Foto von der BVB-Internetseite ist Anfang Februar im Rahmen eines Werbedrehs entstanden. Aktueller ist eines, das die Bild-Zeitung am Mittwoch veröffentlichte: Mit rissiger Jeans und einer Telekom-Papptüte kommt Götze darauf aus einem Münchner Restaurant.
Dezidiert ist daneben aufgelistet, was der junge Mann zu sich genommen hat, zuvor war bereits die Anzahl einst im Café bestellter Mandeltortenstücke kurz ein Thema gewesen. Die "Ruhe, Ruhe, Ruhe", die unter anderem BVB-Trainer Thomas Tuchel für seinen Spieler einfordert, wird der eher nicht bekommen: Dafür ist der Weltmeister, Siegtorschütze im Finale gegen Argentinien 2014, einfach zu populär.
Stoffwechselerkrankung erst im Februar erkannt
Im Februar war nach wechselhaften Leistungen bekannt geworden, dass der Offensivspieler an einer Stoffwechselstörung leidet. Der BVB nahm ihn daraufhin für unbestimmte Zeit aus dem Training. Seitdem war von ihm nichts mehr zu hören, es gibt nur einen Satz: "Ich befinde mich gerade in Behandlung und setze alles daran, so schnell wie möglich wieder ins Training einsteigen und meiner Mannschaft dabei helfen zu können, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen."
Dass sein Vater Jürgen berichtete, dem Sohn gehe es "soweit okay", war danach die einzige Neuigkeit, ohne wirklich eine Neuigkeit zu sein.
Der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte zuvor schon erklärt, Götzes Genesung werde sicher "keine kurzfristige Angelegenheit". Dem fügte er am Mittwochmittag hinzu: "Der BVB wünscht Mario Götze auch im Namen seiner zehn Millionen Fans eine schnelle Gesundung."
Eine Einordnung ohne exakte Diagnose, die Privatsache bleibt, ist schwierig bis unmöglich. Das Spektrum der Stoffwechselerkrankungen ist enorm breit. Erklärt die Erkrankung die unbefriedigenden Leistungen seit der umtosten Rückkehr von Bayern München teilweise? In Gänze? Hat Mario Götze gar Sensationelles geleistet angesichts der unbekannten Schwächung? Diese Fragen bleiben offen.