Das Selbstvertrauen ist zurück, Borussia Dortmund bläst zur Aufholjagd: Nach dem zwischenzeitlichen Sturz auf den letzten Platz will der deutsche Vizemeister das Feld nun von hinten aufrollen.
"Wir müssen den Schwung jetzt mitnehmen. Wir haben in den letzten Spielen mehr Stabilität reingebracht. Wir drücken wieder mehr unser Spiel durch", sagte Nationalspieler Sven Bender vor dem unangenehmen Gastspiel beim überraschend starken Aufsteiger SC Paderborn am Samstag (15.30 Uhr im LIVE-TICKER).
BVB-Trainer Jürgen Klopp kann dabei wieder auf Nationalspieler Marco Reus zurückgreifen, der Respekt vor den Ostwestfalen ist aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs aber gegeben. "Paderborn ist das perfekte Beispiel für Taktik, Spielwitz und Tempo", sagte Klopp voller Anerkennung.
Allerdings haben auch die Schwarz-Gelben zuletzt zu ihrem gewohnt temporeichen Spiel mit aggressivem Gegenpressing zurückgefunden. Auf dem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) will sich beim Tabellen-15. aber niemand ausruhen. "Ein Spiel ist noch nicht die Wende. Wir müssen so auftreten wie gegen Gladbach und wieder unseren Fußball zeigen. Dann sind wir schwer zu schlagen", sagte Weltmeister Kevin Großkreutz.
Konstanz als Problem
Auch Klopp setzt darauf, dass seine Mannschaft nun zu alter Stabilität zurückgefunden hat. "Unser Problem war nicht, dass jemand erkannt hat, wie wir spielen. Unser Problem war, eine stabile Form auf den Platz zu bringen", sagte Klopp, der sich der "Schwere der Aufgabe, aber auch unserer Chance bewusst" ist.
Für Weltmeister Mats Hummels (Bänderdehnung im Sprunggelenk) kommt die Partie am Samstag noch zu früh, zudem fehlen weiterhin Nuri Sahin, Jakub Blaszczykowski und Oliver Kirch sowie der gelbgesperrte Sokratis.
SCP-Coach André Breitenreiter sieht sein Team dennoch in der Außenseiterrolle. "Wenn der BVB hundert Prozent abruft, werden wir das Spiel nicht gewinnen", sagte Breitenreiter, obwohl sein Team nach elf Spieltagen sechs Plätze und fünf Punkte vor dem BVB steht. "Der BVB hat aber eine hohe Qualität. Solche Spiele sind unter anderem der Grund, warum wir aufsteigen wollten. Da spielen Weltklassespieler und Weltmeister mit", sagte Breitenreiter.
Wiedersehen mit alten Bekannten
Das Spiel in Paderborn ist für den BVB auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. In Torhüter Lukas Kruse, Marvin Duksch, Mario Vrancic, Marvin Bakalorz, Uwe Hünemeier und Mahir Saglik stehen gleich sechs ehemalige Dortmunder im Kader der Ostwestfalen. Aufgrund der räumlichen Nähe ist es für SCP-Manager Michael Born "klar, dass man dahin guckt."
Die Ex-Borussen verspüren zwar keine Revanchegelüste, leichter macht es die Aufgabe für die Dortmunder aber auch nicht. "Sie haben dort alle eine tolle Zeit erlebt und müssen nichts beweisen. Bei uns sind aber alle voll motiviert", sagte Breitenreiter.