Mit dem AS Rom und dem AC Milan treffen am 35. Spieltag der Serie A zwei Teams in Topform aufeinander, die Roma glaubt noch an ihre Meister-Chancen. Die Mailänder Klubs haben das Derby bereits im Hinterkopf, allerdings empfängt Inter zunächst den SSC Neapel zum Duell der Ex-Trainer. Juventus muss am Montag nach Sassuolo und könnte die Meisterschaft klar machen.
AS Rom - AC Milan (Fr., 20.45 Uhr)
Eines kann man der Roma auf keinen Fall vorwerfen, nämlich dass der Tabellenzweite im Meisterschaftsrennen aufgeben würde. Zwar hat Juve weiter acht Punkte Vorsprung, allerdings gewannen die Römer die letzten acht Spiele und sind zuhause ungeschlagen. "Die Meisterschaft ist noch nicht vorbei. Wir glauben, dass wir Milan am Freitagabend schlagen und dann warten wir das Ergebnis von Juventus ab", gab sich Trainer Rudi Garcia kämpferisch.
Allerdings muss er auf Innenverteidiger Mehdi Benatia (Oberschenkel) und Topstürmer Mattia Destro (gesperrt) verzichten, auch Linksverteidiger Federico Balzaretti fällt wohl aus. Daher richtete der 50-Jährige den Blick unter der Woche auch nach vorne: "Ich will bei der Roma bleiben, aber ich will ein wettbewerbsfähiges Team. Ich will ein Team, das in der Champions League mithalten und um die Meisterschaft spielen kann."
Verzichten muss er dabei auf Nigel de Jong (gesperrt), Mattia De Sciglios Einsatz ist fraglich. Michael Essien und Keisuke Honda können spielen, bei Stephan El Shaarawy könnte es für einen Platz auf der Bank reichen. "Die ganze Mannschaft ist gut drauf und wir hoffen, unseren Lauf weiter durchzuziehen. Die nächsten beiden Spiele werden schwierig, aber wir dürfen nichts überstürzen", forderte Sulley Muntari auf dem vereinseigenen "Milan Channel" angesichts des nahenden Derbys: "Zunächst dürfen wir nur an die Roma denken."
Inter Mailand - SSC Neapel (Sa., 20.45 Uhr)
Für die Trainer Walter Mazzarri und Rafael Benitez steigt am Samstagabend jeweils das Duell gegen einen Ex-Klub, dabei plagen beide Verletzungssorgen. Bei Inter fehlen in der Innenverteidigung neben dem langzeitverletzten Juan Jesus Walter Samuel und Rolando gelbgesperrt, auch Rechtsverteidiger Jonathan droht nicht rechtzeitig fit zu werden.
Napoli dagegen bangt noch um Henrique, der am Mittwochmorgen einen Autounfall hatte und zumindest fraglich ist. Christian Maggio und Federico Fernandez fehlen ebenfalls und Jose Callejon zog sich im Training eine leichte Blessur zu. Immerhin Gonzalo Higuain, der beim 1:1 gegen Udine am vergangenen Wochenende zuschauen musste, ist wieder fit.
"Vor dem Derby haben wir noch Napoli, ein anderes schweres Spiel. Das ist wichtig für uns, um im Kampf um die Europa League zu bleiben", warnte Inters Rodrigo Palacio auf der Klubwebsite. Fünf Zähler trennen die Mailänder vom sechsten Platz, mit einem Sieg könnte Inter einen großen Schritt Richtung Europa machen.
Napoli dagegen hat bei zehn Punkten vor dem Vierten und 14 hinter dem Zweiten kaum noch Ziele in der Liga und kann die Saison ruhig ausklingen lassen. Federico Fernandez allerdings erlaubte sich bei "Radio Kiss Kiss" einen kleinen Seitenhieb Richtung Ex-Trainer: "Bei Mazzarri habe ich keinen Platz gefunden. Benitez hat mir von Anfang an vertraut, der Trainer hat mir sehr geholfen. Wir wollen am Samstag ein tolles Spiel liefern."
US Sassuolo - Juventus Turin (Mo., 20.45 Uhr)
Sollte die Roma Milan am Freitagabend nicht schlagen, kann Juventus mit einem Sieg in Sassuolo auch rechnerisch den Titel endgültig perfekt machen. Allerdings dürfte Trainer Antonio Conte rotieren, immerhin stehen rund um das Duell mit dem Abstiegskandidaten die beiden EL-Halbfinalspiele gegen Benfica Lissabon auf dem Programm.
Doch Juve, das zuletzt drei Mal hintereinander ohne Gegentreffer gewann, kann neben dem noch möglichen Double auch Historisches erreichen: Mit vier Siegen zum Abschluss würde der Spitzenreiter die 100-Punkte Marke knacken. "Wir haben das Ziel noch nicht erreicht. Mich interessieren nur Titel", stellte Conte klar und Paul Pogba fügte hinzu: "Ich will Geschichte schreiben und die Meisterschaft und die Europa League gewinnen."
Sassuolo dagegen hat existenziellere Probleme und ist punktgleich mit Bologna, das den ersten Abstiegsplatz belegt. Ausrutscher sind verboten, doch gerade jetzt plagen Trainer Eusebio Di Francesco Verletzungssorgen: Mit Francesco Acerbi, Paolo Bianco und Thomas Manfredini sind drei Innenverteidiger verletzt, die Mittelfeldspieler Domenico Berardi, Simone Missirolo und Davide Biondini fehlen gelbgesperrt.
Immerhin gab es zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen, darunter ein 1:0 über Tabellennachbar Chievo Verona am vergangenen Spieltag. "Der Sieg gegen Chievo war extrem wichtig, aber wir wissen, dass wir dafür im kommenden Spiel bezahlen könnten", gab Di Francesco bei "Rai Sport" zu: "Wir haben einige Sperren. Die Spieler, die jetzt einspringen, werden ihren Job aber gut machen, weil wir es mit Profis zu tun haben."