Eine 1:4-Niederlage klingt deutlich, doch Hertha BSC hatte genug Möglichkeiten, die Partie gegen Wolfsburg zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die Berliner bekamen von den eiskalten Wölfen eine Lehrstunde in Sachen Chancenverwertung erteilt.
Die Abstiegsangst bei Hertha BSC ist nach der ersten Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg seit über elf Jahren größer denn je. Die Niedersachsen setzten sich vor 46.388 Zuschauern im Olympiastadion mit 4:1 (2:1) durch.
Nach dem 1:0 durch Levan Kobiachvili (13. Minute) wendeten Christoph Janker (29.) mit einem Eigentor, Patrick Helmes (34./81.) und Mario Mandzukic (77.) das Blatt. Die Rettungsmission von Otto Rehhagel erhielt eine Woche nach dem aufmunternden 3:1 beim FSV Mainz 05 mit der achten Heimniederlage in dieser Saison wieder einen schweren Rückschlag.
Der Berliner Rückstand auf den 15. und damit den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nun vier Punkte. Wolfsburg schloss hingegen zu den internationalen Plätzen auf. Die Mannschaft von Coach Felix Magath ist nach dem vierten Sieg in Serie als Achter punktgleich mit dem Tabellenfünften VfB Stuttgart.
Dabei machte es der Lieblingsgegner der vergangenen Jahre den Berlinern erst einmal leicht. Alles schien zu laufen wie gewünscht, nachdem die Konkurrenten um die Nichtabstiegsplätze in der Tabelle bereits in den Nachmittagsspielen gepunktet hatten. Die weit aufgerückte Wolfsburger Abwehrkette, in die Kapitän Christian Träsch anstelle von Makoto Hasebe auf der rechten Seite zurückgekehrt war, konnten die Hausherren immer wieder überwinden.
In der siebten Minute scheiterte der zu eigensinnige Raffael aus spitzem Winkel - in der Mitte stand Adrian Ramos völlig frei. Dessen halbhohen Schlenzer vier Minuten später hielt Diego Benaglio im Wolfsburger Tor. Danach war es aber soweit. Nach einem langen Pass von Änis Ben-Hatira auf Nikita Rukavytsya konnte Benaglio zuerst noch klären, den Abpraller aber schob Kapitän Kobiashvili ins Netz.