Der tschechische Biathlonverband will nach den massiven Dopinganschuldigungen gegen die russischen Skijäger den Weltcup im westsibirischen Tjumen (9. bis 12. März 2017) boykottieren. Das berichten mehrere tschechische Medien übereinstimmend. "Es ist an der Zeit, dass Verbände laut aussprechen, über was hinter verschlossenen Türen gesprochen wird", sagte der tschechische Verbandspräsident Jiri Hamza der Tageszeitung DNES.
Wenn die Tschechen diesen Plan in die Tat umsetzen, wäre das ein starkes Zeichen. Immerhin stellt die Mannschaft in Gabriela Koukalova die aktuelle Gesamtweltcup-Siegerin, auch das Männerteam um Ondrej Moravec, zweimaliger Silbermedaillengewinner bei Olympia in Sotschi, gehört zur Weltspitze.
Folgen will in jedem Fall der verhältnismäßig kleine Verband aus Großbritannien. "Der Vorstand hat die einstimmige Entscheidung getroffen, den Weltcup in Tjumen zu boykottieren", schrieb Generalsekretär Mark Goodson in einer Mail an das Fachportal FasterSkier.com.
31 Biathleten gehören zu den dopingverdächtigen Athleten aus Russland, die Ermittler Richard McLaren in seinen Untersuchungen zum Doping-Skandal belastet. Der Weltverband IBU hatte in der Vorwoche eine Expertengruppe mit Mitgliedern aus fünf Nationen gegründet, um die Fälle zu prüfen und anschließend an den Vorstand zu berichten. Bereits am Donnerstag könnten erste Ergebnisse präsentiert werden.