Dramatischer Zwischenfall in Istanbul: Am Rande der Partie zwischen Galatasaray und Roter Stern Belgrad (110:103) ist ein Fan der Gäste erstochen worden.
Rund 300 Fans des serbischen Klubs Roter Stern, bei dem auch der deutsche Nationalspieler Maik Zirbes aktiv ist, kamen ohne Tickets zur Arena und wurden folgerichtig nicht hineingelassen. Berichten türkischer Medien zufolge brach anschließend die Hölle los.
Die serbischen Anhänger seien auf die Polizei losgegangen und sollen von Galatasaray-Fans mit "Kosovo, Kosovo"-Sprechchören provoziert worden sein.
Außerdem sei es unter den Roter-Stern-Fans zu Streitigkeiten gekommen. Daraufhin wurde ein 25-jähriger Serbe niedergestochen und getötet. Das bestätigte Zoran Markovic, der serbische Generalkonsul in Istanbul.
Türkische Ärzte kämpften mehrere Stunden um das Leben des jungen Serben, dieser erlag jedoch seiner schweren Verletzung.
Ataman wettert über "Terroristen"
"Etwa 300 Terroristen kamen ohne Eintrittskarte nach Istanbul und griffen unsere Leute an. Die Euroleague muss sie suspendieren. Ich hatte die Möglichkeit zu sehen, was außerhalb der Arena passiert. Sie hatten Pistolen und attackierten die Polizei. Es ist eine Schande", sagte Gala-Coach Ergin Ataman nach den Vorfällen.
Als Ataman später vom Tod des Fans hörte, entschuldigte er sich für seine deutlichen Worte. Der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic sprach von einer "ungeheuerlichen Tat", sein türkischer Amtskollege Ahmet Davutoglu teilte ihm in einem Telefonat sein Beileid mit.
Die serbischen Offiziellen verlangen eine zügige Aufklärung des Falles sowie eine schnelle Ergreifung und Bestrafung des Täters. Der Vorfall, der sich auf der Straße vor der Abdi Ipekci Arena ereignete, wird derzeit von den zuständigen türkischen Behörden untersucht.
Unterdessen hat sich Euroleague-Präsident Jordi Bertomeu mit einem Statement an die Öffentlichkeit gewandt. "Diese Tragödie beleidigt den wahren Geist des Sports", erklärte Bertomeu. "Gewalt hat keinen Platz in unserem Spiel, in unseren Arenen oder in ihrer Nähe. Genau das Gegenteil ist der Fall."