Durch einen 80:75-Sieg gegen ratiopharm Ulm sind die Baskets Oldenburg ins BBL-Finale eingezogen. Mann des Spiels war Julius Jenkins, der 27 Punkte erzielte. Den Ulmern half auch ein Blitz-Comeback von Per Günther nicht.
Die EWE Baskets Oldenburg stehen damit im Finale um die deutsche Meisterschaft. Im fünften und entscheidenden Halbfinale bezwangen die Donnervögel ratiopharm Ulm mit 80:75 und bestreiten am Sonntag das erste Finalspiel. Garant für den Sieg war Julius Jenkins.
Trotz des Blitz-Comebacks von Per Günther zwölf Tage nach seinem Muskelfaserriss brauchte Ulm vor 6.000 Zuschauern in der Oldenburger EWE Arena lange, um offensiv seinen Rhythmus zu finden. Oldenburg dominierte die erste Halbzeit mit aggressivem Spiel, nach der Pause wurde Ulm aber stärker, brachte seine zwischenzeitliche Führung aber nicht über die Zeit. Bei Oldenburg war Julius Jenkins mit 27 Punkten der Sieggarant, bei den Ulmern überzeugte Esterkamp mit 24 Zählern.
Günther, der die letzten beiden Halbfinals bereits verpasst hatte, fehlte erneut in der Starting-Five und kam erst später von der Bank. Entsprechend stark fokussierten sich die Angriffsbemühungen der Gäste in der Anfangsphase auf Liga-MVP John Bryant, allerdings stand Oldenburg gut unter dem eigenen Korb und verzeichnete schon im ersten Viertel elf Defensivrebounds.
Ulm mit Problemen zu Beginn
Der Vorjahresfinalist Ulm versuchte sich oft von der Dreierlinie, aber nur einer von sechs Versuchen im ersten Abschnitt saß. Die Gäste fanden offensiv ihren Rhythmus überhaupt nicht und trafen insgesamt im ersten Viertel nur vier Würfe aus dem Feld. Die Donnervögel dagegen wirkten auch unter dem Ulmer Korb aggressiver (vier Offensivrebounds im ersten Durchgang) und zogen zwischenzeitlich auf 20:10 davon.
Auch im zweiten Viertel leisteten sich die Ulmer unnötige Ballverluste, Steven Esterkamp hielt die Gäste im Spiel - elf Punkte gelangen dem Small Forward im zweiten Abschnitt. Oldenburg dagegen fuhr vor allem über Jenkins, mit neun Punkten zur Pause bester Schütze der Hausherren, viele schnelle Gegenstöße.
Ulm kam allerdings besser aus der Pause und verteidigte deutlich stärker als zuvor, Oldenburg gelangen in den ersten viereinhalb Minuten nur zwei Punkte. Die Partie wurde jetzt immer intensiver, beide Teams gingen deutlich härter zur Sache als in der ersten Halbzeit.
Jenkins mit zwei Dreiern
Der Vorsprung der Gastgeber wurde immer kleiner, auch weil die Rebounds nicht mehr so gelangen wie noch am Anfang der Partie. Mit der Schlusssirene des dritten Viertels brachte Lance Jeter die Ulmer sogar mit 55:54 in Führung. Im Schlussviertel konnte Ulm weiter auf seine beiden besten Spieler des Abends, Esterkamp und Günther, bauen: Mit je einem Dreier sorgten sie fünf Minuten vor dem Ende für die bis dato höchste Führung der Gäste (66:60).
Auf der anderen Seite antwortete aber Jenkins seinerseits mit zwei Dreiern, zweieinhalb Minuten vor dem Ende war die Partie bei 68:68 ausgeglichen. Der US-Boy lief in der Schlussphase richtig heiß und legte nochmals vier Punkte zur Oldenburger Führung nach.
Mit einer 75:73-Führung gingen die Gastgeber in die letzten 40 Sekunden. Dru Joyce erhöhte von der Freiwurflinie auf 77:73 und machte kurz darauf erneut per Freiwurf alles klar. Das erste Finalspiel für die Oldenburger steigt am kommenden Sonntag um 14:35 Uhr.
EWE Baskets Oldenburg ratiopharm Ulm 80:75
Oldenburg: Jenkins (27), Chubb (12), Joyce (9), Burrell (8), Paulding, Wysocki (je 6), Smeulders (4), Smit, Kramer (je 3), Bahiense de Mello (2)
Ulm: Esterkamp (24), Nankivil (12), Günther, Jeter (je 9), Schwethelm (6), Bryant (5), Ray, Samhan (je 4), Theis (2)
Adrian Bohrdt