Kein Spielfluss, keine Ideen - Jupp Heynckes' Rotation schien sich gegen bissige Nürnberger zu rächen. Erst nach zwei korrigierenden Wechseln wurde Bayern dominanter und der bis dato abgemeldete Arjen Robben nutzte einen lichten Moment, um den Sieg herauszuschießen, den ein Neuer-Patzer fast noch gefährdet hätte.
Für den Bruchteil einer Sekunde schien sich die Geschichte in Nürnberg zu wiederholen. Vor einem Jahr hatte ein Torwartfehler von Thomas Kraft im Spiel des FC Bayern München in Nürnberg die verkorkste Saison des Rekordmeisters und das vorzeitige Aus von Trainer Louis van Gaal besiegelt.
Knapp 12 Monate später wäre Manuel Neuer an gleicher Stelle fast der Mann gewesen, der die Bayern um ein Haar der Chance beraubt hätte, Borussia Dortmunds Ausrutscher vom Vorabend auszunutzen und den Rückstand auf den BVB auf drei Punkte zu verkürzen.
Doch nachdem der Keeper einen Cohen-Distanzschuss nicht hatte festhalten können, rettete diesmal die Latte und verhalf dem FC Bayern zu einem insgesamt wenig glanzvollen, aber dank einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt verdienten 1:0-Sieg beim Club. Den wichtigen Dreier hatte Arjen Robben (69.) herausgeschossen, nachdem sich die durch Jupp Heynckes' Rotation umformierten Bayern in der ersten Hälfte gegen bissige Nürnberger sehr schwer getan hatten.
Bayern ohne Ideen und Spielfluss in Hälfte eins
Heynckes hatte zunächst auf Franck Ribéry, David Alaba und Luiz Gustavo verzichtet, dafür mit Diego Contento, Anatoliy Tymoshchuk und Danijel Pranjic drei neue Leute aufgeboten. Folglich ließ seine Mannschaft den zuletzt gewohnten Spielfluss vermissen, fabrizierte viele Fehlpässe und schaffte es daher auch nicht das Tempo zu verschärfen, um die geschickte und engmaschige Defensive der Nürnberger durchbrechen zu können.