Die Champions League im Fokus, die Europa League auf dem Index: Vor dem richtungweisenden zweiten Duell gegen Lazio Rom strotzt Bayer Leverkusen nur so vor Selbstvertrauen und ist fest vom Einzug in die lukrative Königsklasse überzeugt. "Der Glaube an unser Weiterkommen ist groß. Die Jungs sind unheimlich heiß", sagt Sportchef Rudi Völler vor dem Play-off-Rückspiel gegen die Römer, in dem am Mittwoch (20.45 Uhr im LIVETICKER) rund 20 Millionen Euro Einnahmen aus der Gruppenphase auf dem Spiel stehen.
"Die Entschlossenheit des Teams ist spürbar", sagt auch Geschäftsführer Michael Schade, der ein klares Ziel vorgibt: "Wir wollen unseren Bundesliga-Platz vier aus der vergangenen Saison vergolden." Das 0:1 im Hinspiel gegen das Team von Weltmeister Miroslav Klose, der wegen einer Muskelverletzung nicht in der mit 28.000 Zuschauern ausverkauften BayArena mitwirken kann, hat das Selbstbewusstsein der Werkself nicht trüben können.
"Ich bin überzeugt davon, dass wir vor eigenem Publikum das Ergebnis drehen und wieder in die Champions League einziehen", sagt Bayer-Trainer Roger Schmidt, der selbst ein Gegentor nicht fürchtet und einen eigenen Angriffswirbel seiner Mannschaft ankündigt: "Wenn Lazio ein Tor schießt, müssen wir halt drei machen. Wir wollen von der ersten Sekunde an torgefährliche Situationen kreieren."
"Verlieren lieber in Barcelona"
Die beiden Bundesliga-Siege gegen Hoffenheim (2:1) und in Hannover (1:0) haben Bayer zusätzlich gestärkt vor dem "wichtigsten Spiel der Saison", wie es Stefan Kießling ausdrückt. Der Bayer-Torjäger will ebenso wie seine Kollegen mit aller Macht in die Champions League und nicht in die ungeliebte Europa League und verspricht: "Wir werden Vollgas geben und noch mal eine Schippe drauflegen." Das hofft auch die Klubführung, die natürlich auch in die Beletage Europas will. "Wir verlieren lieber in Barcelona, als am Ural zu gewinnen", so Bayer-Boss Schade.
Deshalb verschwendet er an ein Aus gegen Lazio auch keinen Gedanken: "Daran denke ich gar nicht. Wir wollen gegen Lazio auf Biegen und Brechen weiterkommen. Ich vertraue darauf, dass unsere Fans das Stadion zu einem Hexenkessel machen." Das hofft auf Kapitän Lars Bender: "Wir wollen aus unserer Arena wieder eine Festung machen. Ich bin aber zuversichtlich, wir gehen mit Vorfreude und voller Tatendrang die Aufgabe an."
"Europa League nicht lästig"
Schade betont zudem, dass ein Scheitern nichts an der Saisonplanung des Klubs ändern würde. Auch die 10,9 Millionen Euro plus Zinsen, rund 13 Millionen Euro, die Bayer nach dem Ende des Rechtsstreits mit seinem früheren Hauptsponsor Teldafax zurückzahlen muss, hätten keinen Einfluss auf die Zukunft, da man in den vergangenen Jahren Rückstellungen gebildet hat. Für den Fall der Fälle beugt Schade aber auch schon einmal vor: "Sollte es doch nicht für uns reichen, wäre natürlich die Enttäuschung da, aber lästig wäre die Europa League nicht."
Dem Strohhalm-Cup will auch Lazio aus dem Weg gehen. "Wir wollen ohne Wenn und Aber in die Champion League", sagt Lazio-Coach Stefano Pioli, der nicht nur auf DFB-Rekordtorjäger Klose verzichten muss. Die Römer müssen verletzungsbedingt auch ohne ihren Kapitän Lucas Biglia, Stammtorwart Federico Marchetti und Mittelstürmer Filip Djordjevic auskommen.