Am Ende war es enttäuschend. Trotz vieler Chancen schaffte es Bayer Leverkusen in der Europa League gegen Metalist Kharkiv nicht, den Ball ins Tor zu bringen. Und so blieb für die Werkself nur ein torloses 0:0, das von der Magerkulisse unterstrichen wurde.
Nur knapp 15.000 Zuschauern hatten sich in die BayArena verirrt, sahen trotz spielerischer Verbesserungen der Werkself jedoch keine Tore. Die größten Chancen verpasste Karim Bellarabi, der in der 82. Minute gleich zweimal am ukrainischen Torhüter scheiterte. Im Nachsetzen traf der eingewechselte Andre Schürrle nur die Latte. "Vorne fehlte die Entschlossenheit, hatte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler schon zur Pause kommentiert. Im zweiten Spiel der Gruppe K am 4. Oktober bei Rosenborg Trondheim zählt für die Leverkusener jetzt nur ein Sieg.
Mit Tempo-Fußball und schnellem Flügelspiel machte sich Bayer sofort daran, den zuletzt verspielten Kredit bei den Fans zurückzugewinnen. Gleich vier gute Chancen in den ersten acht Minuten durch Stefan Kießling, Hajime Hosogai und Renato Augusto waren Ausdruck der klaren Überlegenheit der Hausherren in der Startphase. Doch der Anfangsschwung ebbte schon bald wieder ab gegen die Südamerika-Auswahl von Metalist, in dessen Startelf nicht weniger als fünf Argentinier und drei Brasilianer standen.
Der Tabellen-Vierte der ukrainischen Liga erwies sich anders als vor zwei Jahren, als sich Bayer in der K.o.-Phase mit 2:0 und 4:0 durchsetzen konnte, als technisch beschlagener und unbequemer Gegner. Allerdings beschränkten sich die Gäste zumeist auf die Abwehrarbeit und kamen vor der Pause durch Jonathan Cristaldo nur einmal gefährlich vor das Bayer-Gehäuse. Den Schuss des Argentiniers aus spitzem Winkel parierte Bayer-Schlussmann Bernd Leno mit beiden Fäusten (11.).
Kein Durchkommen für Bayer Leverkusen gegen den Keeper
Das Trainergespann Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski hatte bei seiner Europacup-Feuertaufe wie angekündigt auf Rotation gesetzt. So fand sich Nationalspieler Schürrle zunächst auf der Bank wieder. Aber auch ohne den Flügelflitzer wäre eine Pausenführung hochverdient für die Werkself gewesen, die in der Endphase der ersten Hälfte noch einmal richtig Gas gab. In der 35. Minute zielte Hosogai aber über das Tor, 60 Sekunden später parierte Goryainov einen Schuss von Renato Augusto (36.). Dann vergab Ömer Toprak in der Nachspielzeit mit seinem schwächeren linken Fuß völlig freistehend das eigentlich längst fällige 1:0.
Auch im zweiten Spielabschnitt wurde Gäste-Keeper Goryainov gleich wieder von den Bayer-Angreifern unter Beschuss genommen. Der Schlussmann erwies sich aber nicht nur bei Renato Augustos Versuch (52.) als Meister seines Fachs. Auch Kapitän Simon Rolfes konnte in seinem 50. Europacup-Spiel keine entscheidenden Akzente mehr setzen.