Nach dem geglückten Befreiungsschlag träumt Bayer Leverkusen vom Europacup-Wunder: "Wir müssen das Unmögliche möglich machen. Wir werden alles probieren und alles reinhauen, um weiterzukommenn", sagte Sportchef Rudi Völler nach dem mühsamen 1:0 (1:0) der Werkself gegen den Hamburger SV mit Blick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League am Donnerstag gegen den FC Villarreal.
Nach dem 0:2 im Hinspiel und einer bislang enttäuschenden Saison steht der selbsternannte Champions-League-Anwärter gegen die Spanier mit dem Rücken zur Wand.
Nach dem Lebenszeichen gegen den HSV, der durch ein Eigentor von Albin Ekdal (18.) unglücklich verlor, machte sich bei Bayer nach zuvor vier Ligaspielen ohne Sieg zunächst mal Erleichterung breit. "Das fühlt sich gut an, kann aber nur eine erster Schritt sein", sagte der überragende Bayer-Torwart Bernd Leno, der mit seinen vielen Paraden vor allem gegen Artjoms Rudnevs für Leverkusen zum Matchwinner wurde. "Wir haben durch den Sieg gegen Hamburg natürlich leichten Rückenwind bekommen, aber Villarreal ist ein ganz anderes Kaliber. Da bedarf es einer weiteren Steigerung, wenn wir noch das Viertelfinale erreichen wollen", so der EM-Kandidat weiter.
Jedvaj fehlt gesperrt
Sein Trainer Roger Schmidt, dem wegen seiner Innenraumsperre bei den letzten drei Bundesligaspielen die Hände gebunden waren, versprühte an seinem 49. Geburtstag ebenfalls Optimismus: "Wir hoffen, dass wir am Donnerstag wieder taufrisch sind und einige Verletzte zurückkommen. Dann können wir etwas Großartiges schaffen", so der zuletzt viel kritisierte Coach, der aber auch betonte: "Wir müssen unsererseits ein absolutes Topspiel abliefern."
Gegen Villarreal kann Schmidt allerdings nicht auf Abwehrspieler Tin Jedvaj zählen, der nicht nur im Hinspiel in Spanien eine Gelb-Rote Karte gesehen hatte, sondern auch gegen den HSV in der Nachspielzeit. Seiner abfälligen Geste in Richtung des Unparteiischen folgte zu Recht der Platzverweis.
Der 20 Jahre alte Kroate fehlt damit am Donnerstag und am kommenden Sonntag beim VfB Stuttgart. Nach der Ampelkarte verfiel Schmidt im HSV-Spiel kurz in sein altes Strickmuster, diskutierte aufgeregt mit Schiedsrichter Christian Dingert. Allerdings diesmal ohne weitere Folgen, alles blieb im Rahmen.
Schmidts HSV-Kollege Bruno Labbadia trauerte an alter Wirkungsstätte dagegen den vielen ausgelassenen Chancen nach: "Wir hätten heute einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen können. Das haben wir leider verpasst."