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Bayer Leverkusen feierte den 28. Liga-Sieg gegen den Lieblingsgegner VfB Stuttgart und natürlich traf auch Stefan Kießling gegen die Schwaben - also alles wie erwartet? Nicht ganz, denn bis zur 82. Minute führte der VfB und hatte den Sieg vor Augen.
Drei Tage nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals hat der VfB Stuttgart bei Bayer Leverkusen mit 1:2 (1:0) verloren. Bayer festigt damit den dritten Tabellenplatz, für Stuttgart rücken die Europa-League-Plätze in weite Ferne.
Vor 28.000 Zuschauern in der BayArena brachte Vedad Ibisevic (12. Minute) den VfB per Foulelfmeter früh in Führung. Stefan Kießling (82., Handelfmeter) und Lars Bender (86.) drehten die Partie erst in den Schlussminuten noch. Für Kießling war es der 16. Saisontreffer, gegen den VfB Stuttgart hat er in den letzten acht Duellen immer getroffen.
Früher Elfmeter für Stuttgart
In der Anfangsphase agierten beide Teams zunächst extrem vorsichtig. So dauerte es zehn Minuten, bis es den ersten großen Aufreger des Abends gab. Nach einem langen Ball foulte Philipp Wollscheid Vedad Ibisevic an der Strafraumkante. Schiedsrichter Wolfgang Stark entschied auf Elfmeter, obwohl das Foulspiel zumindest minimal vor dem Strafraum begonnen hatte. Der gefoulte Ibisevic trat selber an und verwandelte den Elfmeter souverän zum 0:1.
Die Leverkusener versuchten eine schnelle Antwort auf den Rückstand zu finden. Allerdings erspielte sich die Werkself kaum klare Torchancen, was auch daran lag, dass sich die Stuttgarter nach dem Führungstreffer extrem weit in die eigene Hälfte zurückzogen. Das Team von Bruno Labbadia ließ Leverkusen das Spiel machen und spekulierte ausschließlich auf Konterchancen.
Leverkusen wird stärker
Erst sechs Minuten vor der Halbzeitpause wurde Bayer erstmals gefährlich. Zunächst scheiterte Lars Bender nach schöner Vorarbeit von Sidney Sam an Torwart Sven Ulreich. Drei Minuten später verschätzte sich dann Antonio Rüdiger bei einem langen Ball von Bender, sodass Stefan Kießling aus kurzer Distanz zum Abschluss kam. Seinen Heber über Ulreich konnte Serdar Tasci allerdings noch knapp vor der Linie klären.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Bayer die aktiviere Mannschaft. Jedoch mangelte es weiterhin an Kreativität, sodass lediglich Stefan Kießling in der 48. Minute einmal aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kam. Aus spitzem Winkel scheiterte der Stürmer allerdings an Sven Ulreich.
Stuttgart verpasst die Entscheidung
Stattdessen kam nun der VfB zu Konterchancen. In der 63. Minute tauchte Außenverteidiger Gotoku Sakai nach einem schönen Pass von Ibisevic völlig frei vor Bernd Leno auf. Allerdings scheiterte der Japaner mit seinem Schuss am herauslaufenden Bayer-Torwart. Wenige Minuten später kam Christian Gentner aus kurzer Distanz völlig unbedrängt zum Abschluss, schoss den Ball aber deutlich am Leverkusener Tor vorbei.
Bayer Leverkusen dreht das Spiel
Zehn Minuten vor dem Ende stand Wolfgang Stark dann erneut im Mittelpunkt. Nach einem Handspiel von Christian Molinaro entschied der Unparteiische zurecht auf Elfmeter für Bayer Leverkusen. Den Strafstoß verwandelte Stefan Kießling zum verdienten 1:1-Ausgleich.
Vier Minuten vor dem Ende traf Lars Bender sogar noch zum Sieg für Bayer. Nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld scheiterte Kießling zunächst an Ulreich, der Ball landete aber über Umwege bei Bender, der über den bereits geschlagenen Stuttgarter Torwart hinweg ins leere Tor köpfte.
Bayer Leverkusen baut durch den Sieg den Vorsprung auf den vierten Tabellenplatz auf sieben Punkte aus. Die Stuttgarter liegen nun bereits sieben Zähler hinter den Europa-League-Plätzen und können das internationale Geschäft wohl nur noch über den DFB-Pokal erreichen.
Ruben Zimmermann