Victoria Azarenka hatte die drohende erste Saisonniederlage in der Runde zuvor gegen Dominica Cibulkova gerade noch abwenden können, ein weiterer Kraftakt sollte ihr jedoch nicht gelingen. Die Weißrussin kassierte nach 26 Siegen in Serie gegen Marion Bartoli die erste Niederlage in diesem Jahr.
Nach 26 Siegen in Folge ist die Serie von Victoria Azarenka gerissen: Die 22-Jährige aus Weißrussland kassierte im Viertelfinale des Masters Turniers von Miami beim 3:6, 3:6 gegen die Französin Marion Bartoli ihre erste Niederlage in diesem Jahr.
Ganz überraschend kam das Aus nicht, denn schon im Achtelfinale der Sony Ericsson Open hatte Azarenka gegen Dominica Cibulkova (Slowakei) große Probleme, ehe sie einen 1:6, 2:5-Rückstand noch drehte und dank einer grandiosen Energieleistung nach 2:47 Stunden mit 1:6, 7:6 (9:7), 7:5 gewann. Diesen Kraftakt vermochte sie nicht zu wiederholen.
Azarenka fühlt sich schlapp
"Ich war körperlich heute einfach nicht in der Lage, etwas zu machen. Ich bin ein Mensch, ich bin keine übernatürliche Super-Frau", erklärte Azarenka nach ihrer Niederlage. Sie hatte den besten Saisonstart im Damentennis seit 1997 hingelegt, als Martina Hingis mit 37 Siegen gestartet war. Novak Djokovic schaffte bei den Herren im letzten Jahr sogar 41 Siege am Stück.
"Ich bin nicht verletzt, sondern einfach nur kaputt. Irgendwann musste es passieren. Beide (Cibulkova und Bartoli) haben vielleicht das beste Match ihres Lebens gespielt. Jede wollte die erste sein, die mich in diesem Jahr schlägt. Vor zwei Tagen konnte ich das Match noch herumreißen, heute klappte es nicht", sagte Azarenka gegenüber espn.com.
"Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich kann sehr stolz sein auf das, was ich den letzten Monaten geleistet habe", analysierte Azarenka, die bereits vier Turniere in diesem Jahr gewonnen hat. Marion Bartoli kam glänzend in die Partie und gewann gleich vier Spiele in Folge. Azarenka fing sich danach zwar etwas, der Zug im ersten Satz war jedoch schon abgefahren.
Bartoli belohnt sich für ihren Kampfgeist
Erst im zweiten Durchgang schien sich die Favoritin ihr Tennis spielen und das Match drehen zu können. Mit 3:1 lag Azarenka in Führung, doch Bartoli arbeitete sich ins Match zurück. Sie holte sich fünf Spiele in Folge und gewann 14 der letzten 16 Punkte. "Ich musste für jeden Punkt richtig hart arbeiten und physisch und psychisch stabil bleiben. Am Ende war ich so glücklich, dass mir das gelungen ist und ich das Match gewinnen konnte", freute sich Bartoli bei wtatennis.com.
Bartoli trifft im Halbfinale auf Agnieszka Radwanska. Die Polin setzte sich mit 6:4, 6:1 gegen Venus Williams (USA) durch. Das zweite Vorschlussrunden-Duell bestreiten die Weltranglisten-Zweite Maria Scharapowa (Russland) und die Dänin Caroline Wozniacki.
Nadal und Murray im Halbfinale
Beim gleichzeitig stattfindenden ATP Masters der Herren kommt es im Halbfinale zum Showdown zwischen den Mitfavoriten Rafael Nadal (Spanien) und Andy Murray (Schottland). Beide mussten in der Runde der letzten Acht Schwerstarbeit verrichten. Nadal kämpfte in 2:50 Stunden den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:2, 5:7, 6:4 nieder, Murray hatte beim 4:6, 6:3, 6:4 gegen Janko Tipsarevic aus Serbien in der zwei Stunden und 38 Minuten langen Partie ebenfalls viel Mühe und musste sich im zweiten Durchgang wegen Magenproblemen behandeln lassen.
Nadal wartet in Miami noch immer auf seinen ersten Turniersieg. 2005, 2008 und 2011 hatte der Linkshänder aus Mallorca dort jeweils erst im Endspiel verloren. Seine Bilanz gegen Murray ist positiv: Von bisher 18 Duellen der beiden hat Nadal 13 gewonnen.