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Schon vor einigen Wochen forderte er öffentlich mehr Flanken, aber diesen Wunsch erfüllt ihm so recht niemand. Denn Favres Spiel ist blitzschneller Kombinationsfußball, dazu gehören Konter, viele Pässe und Tempoläufe. Skepsis, dass Gladbach und der Niederländer de Jong wirklich zusammenpassen, ist angesichts dessen angebracht. Selbst Favre sagte schon nach dem ersten Spiel in der Champions-League-Qualifikation gegen Kiew: "Unsere Stürmer sind sich zu ähnlich." Dabei ist er verantwortlich für die Kaderzusammenstellung.
Dazu gehörten auch die millionenschweren Verpflichtungen von Granit Xhaka und Alvaro Dominguez. Während Mittelfelspieler Xhaka seine Qualität bereits angedeutet hat, aber noch nicht so recht weiß, wo sein Platz ist und wie er agieren soll, sind bei Innenverteidiger Dominguez im Zweikampfverhalten und Stellungsspiel arge Schwächen sichtbar geworden. Dadurch ist die Borussia sehr anfällig für Gegentore, was in der Vorsaison ebenfalls ganz anders war.
Auch Hanke und Herrmann enttäuschen
Negativ für Gladbach ist auch, dass die Leistungsträger der Vorsaison derzeit nicht so gut funktionieren wie damals. Mike Hanke etwa ist ein Schatten seiner selbst, und auch Patrick Herrmann, den einige Optimisten für den Reus´-Nachfolger hielten, spielt schlechter als in der vergangenen Spielzeit. Dazu kommt, dass sich die Mannschaft nicht richtig finden kann: In acht Spielen schickte Favre acht Mal hintereinander eine andere Startaufstellung ins Rennen. Angesichts der Ergebnisse deuten diese Maßnahmen auf zu viel Rotation hin.
Favre selbst stellte die Fans bereits darauf ein, dass die Saison "sehr schwer für uns wird." Das Ergebnis der Vorsaison, als der Klub als Fast-Absteiger zwischenzeitlich vom Meistertitel träumen durfte, sei in diesem Jahr außer Reichweite. Die ersten Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass der Trainer Recht behalten könnte.
Dass dem so ist, kann nicht alleine am Abgang von Marco Reus liegen. Diese Gladbacher machen derzeit den Eindruck, als sei die komplette Mannschaft im Sommer ausgetauscht worden was auch am Trainer liegen muss.