16 Matches hatte Roger Feder in Folge gewonnen, sich dabei die Titel in Rotterdam, Dubai und Indian Wells gesichert. Seine Bilanz gegen Spieler außerhalb der Top 20 war noch beeindruckender, denn dort war er seit 77 Matches unbesiegt. Mit Andy Roddick erwies sich nun die Nummer 34 der Welt als Stolperstein.
Andy Roddick hat im 24. Vergleich den dritten Sieg über Roger Federer gefeiert und damit den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Dem US-Amerikaner scheint das Turnier in Miami zu liegen, denn zwei der drei Siege feierte er im Crandon Park. Roddick setzte sich in einem hart umkämpften Match mit 7:6 (7:4), 1:6 und 6:4 durch.
Im ersten Satz lieferten sich beide Akteure ein schnelles Spiel, spannende Ballwechsel gab es zunächst nicht zu sehen. Im vierten Spiel hatte der Schweizer dann die große Chance seinem Gegner den Aufschlag abzunehmen. Erst leistete sich Roddick seinen ersten Doppelfehler, dann unterlag er in einem direkten Duell am Netz.
Federer unterliefen in der Folge dann aber vier Fehlschläge und somit war der US-Amerikaner wieder auf Kurs, glich zum 2:2 aus. Danach hielten beide Spieler ihr Service und der Tie-Break musste entscheiden. Hatte Roddick schon vor dem Match eine haarsträubende Bilanz im direkten Duell, so waren die Erfolgsaussichten im Tie-Break unwesentlich besser anzusehen.
Federer kommt zurück
Ein wenig überraschend holte sich Roddick aber den ersten Satz, um dann einen Gegner zu sehen, der das Tempo merklich anzog. 16 Matches hatte Federer in Folge gewonnen und war nicht gewillt, bereits in der dritten Runde die Segel zu streichen. Über den ersten Aufschlag holte sich der Schweizer die Punkte, erhöhte zudem gerade bei seinen Returns den Druck.
So nahm er Roddick gleich dreimal dessen Service ab und nach nicht einmal einer halben Stunde und nur 13 Punkten von Roddick glich Federer mit dem 6:1 zum 1:1 nach Sätzen aus. Das Spiel schien nun entschieden, auch da Roddick beim Stand von 0:1 im dritten Satz stark unter Druck geriet. Federer erarbeitete sich drei Breakchancen, konnte diese aber nicht verwerten.
"Er hat richtig aufgedreht und mich ziemlich unter Druck gesetzt", erklärte Roddick auf sonyericssonopen.com. "Nach dem 6:1 im zweiten Satz stand es früh im dritten Durchgang 0:40 und es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Da habe ich mir gesagt, dass ich viel aggressiver spielen muss. Und das habe ich dann auch geschafft."
Chance vertan - Roddick gewinnt
Die verpasste Möglichkeit für Federer war gleichzeitig der Knackpunkt in dem Match, da Roddick sein Vorhaben direkt in die Tat umsetzen konnte. Zwei Winner und ein schöner Passierball führten zum ersten Breakball für den US-Amerikaner, der danach einen Schlag wunderbar auf die Linie setzte und sich das Break zum 2:1 holte.
"Ich bin rausgegangen und habe ein sehr gutes Spiel gezeigt und konnte ihm direkt seinen Aufschlag abnehmen. Danach habe ich mein Service halten können", so Roddick. Bei Federer war ein wenig die Luft aus dem Spiel, gerade bei den Returns war der Druck aus dem zweiten Satz verschwunden. Wobei Roddick auch seine Selbstsicherheit wiedergefunden hatte.
So geriet die Nummer 34 der Welt nicht mehr ernsthaft in Gefahr und beendete Federers erfolgreiche Serie von 16 gewonnen Matches in Folge, innerhalb der er die Titel in Rotterdam, Dubai und Indian Wells geholt hatte. Zudem war es die erste Niederlage des Schweizers gegen einen Spieler außerhalb der Top 20 seit 77 Matches.
Roddick nun gegen Monaco - Azarenka dreht Match gegen Cibulkova
Für Roddick geht es nun gegen Juan Monaco, der sich gegen Gael Monfils mit 4:6, 6:3 und 6:4 durchgesetzt hatte. Dabei drehte Monaco im entscheidenden Satz einen 2:4-Rückstand.
Bei den Damen hat Victoria Azarenka indes ihre Siegesserie ausgebaut und auch ihr 26. Match in diesem Jahr gewonnen. Gegen Dominika Cibulkova hatte die Erste der Weltrangliste allerdings mehr Mühe, als erwartet. Am Ende gewann sie mit 1:6, 7:6 (9:7) und 7:5. Cibulkova verspielte dabei im zweiten Satz eine 4:0-Führung.
Sabine Lisicki ist hingegen mal wieder an ihren Nerven gescheitert. Nach einem Fehlerfestival verlor die 22-jährige im Achtelfinale gegen French Open-Siegerin Li Na (China) mit 6:3, 4:6, 2:6 und schied als letzte deutsche Spielerin aus.
Gunnar Beuth