Die zweimalige Hochsprung-Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfarth fordert mit Blick auf die Reform zur Förderung des Spitzensports auch einen höheren Stellenwert der Ausbilder.
"Ich finde wichtig, dass viel für die Trainer getan wird. Die wandern alle ab ins Ausland, weil sie da besser verdienen und eine bessere Wertschätzung genießen", sagte die 60-Jährige am Donnerstag dem SID im Rahmen der Eröffnung der "Hall of Fame des deutschen Sports" im Deutschen Sport-und Olympiamuseum in Köln.
Die intensive Betreuung der Athleten vor, während und nach der aktiven Karriere sind ihr ebenfalls ein Anliegen. "Da müssen frühzeitig Gespräche mit den Eltern und den jungen Leuten geführt werden, damit sie sich darauf einstellen und wissen, dass sich der Aufwand lohnt, damit sie später einen guten Weg in ihren Beruf finden und es keine Sozialfälle gibt. Davor haben nämlich viele Angst", sagte Nasse-Meyfarth.
Neben der ehemaligen Weltklasse-Hochspringerin, die 1972 in München und 1984 in Los Angeles jeweils die Goldmedaille gewonnen hatte, äußerte sich der zweimalige Fecht-Olympiasieger Arnd Schmitt kritisch zum Status quo der Sportförderung.
"Ohne die Sporthilfe wäre der deutsche Sport tot. Wenn es gut läuft, stehen alle da, aber wenn es schlecht läuft, fragt sich niemand, warum die anderen besser sind", sagte Schmitt, der 1988 in Seoul im Einzel und vier Jahre später in Barcelona mit der Mannschaft triumphiert hatte. Die Förderung fällt in seinen Augen zu gering aus, zudem werde teilweise falsch gewichtet: "In Sportarten, wo es nicht geht, muss man ehrlich sein. Ein deutscher 100-Meter-Läufer wird niemals Olympiagold gewinnen."