Der belgische Radprofi Antoine Demoitie ist seinen beim Frühjahrs-Klassiker Gent-Wevelgem erlittenen schweren Verletzungen erlegen. Der 25-Jährige starb in der Nacht auf Montag in einem Krankenhaus im französischen Lille. Demoitie, der für das unterklassige Team Wanty-Groupe Gobert fährt, war nach einem Sturz von einem Motorrad erfasst worden.
"Der Fahrer ist gestorben. Wir haben eine Untersuchung eingeleitet, um die genauen Umstände zu klären", sagte Frederic Evrard, Sprecher der Polizeibehörde in der Region Nord-Pas-de-Calais. Der Rennstall hatte vorher bestätigt, Demoitie befinde sich in einem "ernsten" Zustand, seine Frau und seine Familie seien bei ihm.
Demoitie war nach rund 150 der 242,8 Kilometer mit vier weiteren Fahrern in Sainte-Marie-Cappel gestürzt. Laut der französischen Sportzeitung L'Équipe berichteten Augenzeugen, dass Demoitie nach dem Sturz noch nicht aufgestanden war, als das Motorrad ihn traf. Der Rennstall Wanty-Groupe kündigte für Montag eine Stellungnahme an, die Homepage des Rennstalls war am Morgen nicht mehr zu erreichen.
Auch der ehemalige belgische Meister Jens Debusschere wurde nach einem Sturz ins Krankenhaus gebracht. Wie sein Team Lotto-Soudal bestätigte, erlitt der 26-Jährige eine Gehirnerschütterung.
Schon Samstag Zwischenfall
Belgiens Radsport war erst am Samstag von einem medizinischen Notfall überschattet worden. Beim Critérium International auf Korsika erlitt der 22 Jahre alte Daan Myngheer vom Team Roubaix ML während der ersten Halbetappe rund um Porto-Vecchio eine Herzattacke und musste per Helikopter in ein Krankenhaus in Ajaccio geflogen werden.
Dort verbrachte er auch den Sonntag. Myngheer musste künstlich beatmet werden und war nicht bei Bewusstsein. "Seine Vitalwerte sind in Ordnung, aber er ist noch nicht wieder erwacht", zitierte die Nachrichtenagentur AFP einen Teamkameraden des Belgiers.