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Kerber benötigte bei strahlendem Sonnenschein über New York 2:17 Stunden und ihren gesamten Kampfgeist gegen die Russin Xenia Perwak. Beim 6:2, 3:6, 7:5 drohte die erste Auftaktpleite bei einem Grand Slam nach mehr als drei Jahren. Petkovic stand zwei Minuten länger auf dem Platz, ehe sie die Tunesierin Ons Jabeur 7:6 (9:7), 1:6, 6:3 bezwungen hatte.
Lob für die Gegnerin
"Die erste Runde bei einem Grand Slam ist immer unheimlich stressig", sagte Petkovic: "Mit dem dritten Satz war ich heute mehr oder weniger zufrieden. Die ersten beiden waren schlecht." Kerber lobte ihre Gegnerin, an eine Niederlage habe sie jedoch keinen Gedanken verschwendet. "Ich habe versucht, da zu sein, zu kämpfen", sagte Kerber."Beide müssen sich vor niemandem verstecken", hatte Bundestrainerin Barbara Rittner vor Turnierbeginn gesagt, damit jedoch wohl kaum die Gegnerinnen der ersten Runde gemeint. Perwak ist die Nummer 127 der Tennis-Welt, Jabeur wird auf Platz 166 geführt.
Kein Klassenunterschied erkennbar
Auf den Courts war von einem Klassenunterschied allerdings nichts zu sehen. Kerber, die Nummer sechs der Setzliste, und Petkovic, die Nummer 18, haderten mit ihren Auftritten. Kerber zog die Schultern hoch - eine Geste der Verzweiflung, Petkovic schoss den Ball frustriert in die Bande und schüttelte den Kopf. In den entscheidenden Phasen der Begegnungen spielten sie jedoch ihre Erfahrung aus. Immerhin hatte Kerber 2011 in Flushing Meadows das Halbfinale erreicht, es war ihr Durchbruch in die Weltspitze. Petkovic stand im selben Jahr unter den besten Acht, nun verhinderte die lange Zeit verletzte Darmstädterin ihre dritte Erstrundenpleite nacheinander in New York.
Lisicki in zwei Sätzen weiter
Sabine Lisicki ist ihren Fed-Cup-Kolleginnen in die zweite Runde der US Open in New York gefolgt. Die Weltranglisten-28. aus Berlin setzte sich zum Auftakt gegen die 17-jährige Kanadierin Francoise Abanda 6:3, 7:5 durch. Lisicki trifft nun auf Wildcard-Inhaberin Madison Brengle (USA).Wie Kerber und Petkovic muss sich auch Lisicki steigern, um im Turnier weiter zu kommen. Der 24-Jährigen unterliefen gegen die Weltranglisten-205. zehn Doppelfehler, im zweiten Durchgang lag Lisicki bereits 3:5 in Rückstand, ehe sie nach 78 Minuten ihren ersten Matchball verwandelte. Ausgeschieden ist dagegen Annika Beck.
Harter Brocken für Petko
Insgesamt 14 deutsche Tennisprofis (acht Männer, sechs Frauen) schlagen beim letzten Grand Slam des Jahres auf. Die besten Chancen, zumindest die erste Woche zu überstehen, haben allerdings Kerber und Petkovic. Trotz des stotternden Starts, trotz der durchwachsenen Vorbereitung auf den nordamerikanischen Hartplätzen. Die Auslosung meint es gut - zumindest mit Kerber. Deutschlands Nummer eins trifft in Runde zwei erneut auf eine Qualifikantin. Auf die 26 Jahre alte Kielerin wartet nun Alla Kudrjawzewa (Russland).Petkovic bekommt es mit Monica Puig (Costa Rica) zu tun. "Sie ist sehr unangenehm für mich", sagte die Weltranglisten-19., die in diesem Jahr in Straßburg auf Sand gegen Puig verloren hatte.
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