Angelique Kerber kam schwer in die Gänge, doch den Fehlstart wandte Deutschlands beste Tennisspielerin nach einer Leistungssteigerung noch rechtzeitig ab. Beim WTA-Turnier in Brisbane/Australien gewann die 27-Jährige aus Kiel ihr Erstrundenmatch gegen Camila Giorgi aus Italien mit 5:7, 6:3, 6:0 - und feierte beim Vorbereitungsturnier für die Australian Open einen gelungenen Einstand ins Tennis-Jahr 2016.
Kerber war im ersten Satz ein Start nach Maß gelungen, doch nach dem Break zum Auftakt verlor die Weltranglistenzehnte gegen die auf Position 35 geführte Giorgi gleich ihr erstes Aufschlagspiel und später auch den ersten Satz. Zur Mitte des zweiten Satzes fand Kerber jedoch immer besser zu ihrem Spiel und ließ ihrer Gegnerin bis zum Schluss keine Chance mehr.
Im Achtelfinale wird Kerber nominell die noch größere Favoritin sein: Ihre kommende Gegnerin Madison Brengle aus den USA belegt Rang 40 des WTA-Rankings. Mit einem weiteren Sieg würde Kerber ihre Ambitionen für das Olympiajahr unterstreichen, denn die Linkshänderin hat sich viel vorgenommen. "Mein Ziel ist es, etwas Großes zu holen. Ich will voll angreifen, es soll bei den wichtigen Turnieren endlich krachen", hatte Kerber dem SID vor dem Jahreswechsel gesagt.
Guter Start für Witthöft
Nach den Halbfinalteilnahmen in Wimbledon (2012) und bei den US Open (2011) soll der nächste Schritt folgen. Auch bei den Turnieren der sogenannten Premier-Serie hatte Kerber noch nie ganz oben gestanden. Kerber hatte 2015 genauso viele Matches wie die unangefochtene Branchenführerin Serena Williams (USA) gewonnen - nämlich 53. Kerber holte sich die Titel in Charleston, Stuttgart, Birmingham sowie Stanford auf vier unterschiedlichen Belägen und qualifizierte sich erneut für das WTA-Finale der besten acht Spielerinnen in Singapur. Bei den Grand Slams allerdings enttäuschte sie und kam nicht über die dritte Runde hinaus.
Derweil gelang auch Carina Witthöft (Hamburg) ein guter Start, sie gewann das deutsche Duell mit Tatjana Maria (Bad Saulgau) beim WTA-Turnier im neuseeländischen Auckland. Witthöft setzte sich 6:2, 7:6 (7:3) durch und feierte den ersten Sieg im dritten Aufeinandertreffen mit Maria. Im Achtelfinale bekommt es Witthöft mit der Amerikanerin Sloane Stephens zu tun.
Friedsam dominant, Barthel draußen
Für Mona Barthel (Neumünster) ist das Turnier nach der ersten Runde dagegen beendet. Die 25-Jährige gab gegen die an Nummer vier gesetzte Russin Swetlana Kusnezowa beim Stand von 2:6, 1:1 auf.
Im chinesischen Shenzhen machte es Anna-Lena Friedsam besser. Die 21-Jährige aus Neuwied setzte sich in ihrem Erstrundenmatch locker mit 6:0, 6:3 gegen die Serbin Bojana Jovanovski durch und trifft nun auf die an Nummer drei gesetzte Irina-Camelia Begu aus Rumänien. Annika Beck erlebte dagegen eine Enttäuschung. Die an Nummer acht gesetzte Bonnerin verlor bei der mit 426.750 Dollar (rund 390.000 Euro) dotierten Hartplatzveranstaltung ihr Auftaktmatch gegen die US-Amerikanerin Alison Riske nach 2:11 Stunden mit 7:6 (7:3), 3:6, 2:6.
Auf der ATP-Tour steht Tobias Kamke im Achtelfinale von Brisbane. Der 29 Jahre alte Qualifikant setzte sich in seinem Erstrundenmatch gegen den australischen Wildcard-Starter Benjamin Mitchell 6:2, 6:4 durch. Im Achtelfinale erwartet Kamke ein denkbar schweres Los: Der Lübecker trifft auf Grand-Slam-Rekordsieger und Titelverteidiger Roger Federer (Schweiz), der in der ersten Runde ein Freilos hatte.