Der wegen Kindesmisshandlung angeklagte Adrian Peterson kehrt in den Kader seines Klubs Minnesota Vikings zurück. Wie der Verein der US-Profiliga am Montag in einer Mitteilung bekannt gab, nimmt der Running Back in dieser Woche am Training teil und soll am Sonntag im Auswärtsspiel bei den New Orleans Saints mit dem deutschen Rookie Kasim Edebali wieder zum Einsatz kommen.
Peterson gab in einem persönlichen Statement an, dass er niemals beabsichtigt habe, seinem Kind Schaden zuzufügen. Er habe auch in einem psychologischen Gespräch erfahren, dass es andere Wege gebe, ein Kind zu disziplinieren. "Ich bin kein perfekter Vater, aber ich bin zweifellos kein Kinderschänder", erklärte Peterson: "Ich liebe meinen Sohn sehr und werde weiter versuchen, ein besserer Vater und Mensch zu werden."
In einer Klub-Mitteilung hatten die Eigentümer Zygi und Mark Wilf zuvor verkündet: "Wir stellen klar, dass wir jede Angelegenheit, in der es um das Wohlergehen eines Kindes geht, sehr ernst nehmen." Im Falle von Peterson liege ein schwebendes Verfahren vor und das juristische Verfahren müsse nun seinen geordneten Gang gehen: "Wir werden die Situation weiter genau verfolgen und Adrian dabei unterstützen, im Laufe des gesamten Prozesses seiner rechtlichen Verantwortung nachzukommen."
Harte Vorwürfe
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe, Peterson habe seinen vierjährigen Sohn mit einem Ast verprügelt, hatten die Vikings den 29-Jährigen am vergangenen Wochenende aus dem Kader genommen. Das Kind hatte an den Beinen, auf dem Rücken, dem Gesäß und an den Hoden Blutergüsse und Schnittwunden erlitten. Peterson, gegen den zwischenzeitlich ein Haftbefehl erlassen worden war, stellte sich anschließend der Polizei, wurde jedoch auf Kaution wieder freigelassen.NFL-Boss Roger Goodell gab bekannt, dass die Liga drei Expertinnen zum Thema häusliche Gewalt eingestellt und einen neuen Posten für einen Vize-Präsidenten für soziale Verantwortung geschaffen hat. In einer Mitteilung auf der Website der Liga teilte Goodell die Einstellung von Lisa Fiel, Jane Rane Randel und Rita Smith mit, die die NFL-Richtlinien in Bezug auf häusliche Gewalt und sexuelle Übergriffe mitgestalten sollen. Die neue Vize-Präsidentin Anna Isaacson wird sich zudem um Belange der sozialen Verantwortung kümmern.