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Lendl arbeitete vor allem an mentalen Dingen. Murray fehlte der nötige Biss und die richtige Siegermentalität. In den entscheidenden Momenten mangelte es ihm oft an einem gewissen Killerinstinkt. Und tatsächlich änderte Murray sein Auftreten. "Er ist über Nacht zum Mann gereift", beschrieb es der frühere britische Davis Cup-Kapitän John Lloyd gegenüber dailymail.co.uk. Wo Murray früher ewig lamentiert oder wüst seine Box bepöbelt hätte, schmeißt er mittlerweile höchstens mal das Raquet. Seine Konzentration richtet er nun lieber auf das Wesentliche.
Andy Murray hat einen Reifeprozess durchgemacht
So überstand er den Satzrückstand gegen Ryan Harrison in der ersten Runde der Australian Open unbeschadet und zwang Novak Djokovic im Halbfinale über fünf grandiose Sätze. "Wenn dieser Reifeprozess schon das Ergebnis der kurzen Zusammenarbeit mit Ivan Lendl ist, dann können wir in diesem Jahr von Murray noch einiges erwarten", schrieb sportal-de-Tennisexperte Malte Asmus im Februar. Es folgte der Rückschlag aufgrund von Rückenproblemen, doch in Wimbledon war Andy Murray wieder zur Stelle und erreichte als erster Brite seit Bunny Austin 1938 das Endspiel von Wimbledon.
Es reichte nicht zum Sieg gegen Roger Federer, der zum siebten Mal in Wimbledon gewann. Doch bei den Olympischen Spielen zahlte Andy Murray es seinem Kontrahenten heim. Murray gewann fast spielend leicht mit 6:2, 6:1, 6:4 und wurde vom fanatischen Publikum auf dem Centre Court gefeiert. Nur einen Monat später folgte dann endlich der erste Grand-Slam-Titel für Murray.
Murray und Lendl bald die Nummer 1?
"Daraufhin habe ich die letzten 10 Jahre gearbeitet", so Murray laut BBC. "Es bedeutet alles für mich." Nach dem Schlüssel zum Sieg gefragt, sagte er: "Ich habe mich stetig weiterentwickelt. Ich habe hart gearbeitet, auch nach niederschmetternden Niederlagen, und habe ein tolles Team um mich herum." Natürlich kam auch nach dem Sieg die Sprache auf Ivan Lendl.
"Er hat seinen Namen drei Mal auf diese Trophäe gebracht und stand acht Mal hintereinander im Finale der US Open. Es hat mir sehr geholfen ihn in meinem Team zu haben", sagte Andy Murray dankbar. Aus dem ewigen Zweiten scheint ein Sieger geworden zu sein. Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic müssen sich warm anziehen.