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Datum: 31. Mai 2013, 16:00 Uhr
Format: Artikel
Quelle: sportal.de
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Alfred Gislason vom THW Kiel vor dem Champions League Final Four im Interview

Alfred Gislason, THW Kiel
Alfred Gislason ist es gewohnt, mit dem THW Kiel als Favorit ins Rennen zu gehen

Milde ist er geworden, erklärt Alfred Gislason im Interview, erfolgreich ist er mit dem THW Kiel trotzdem wie eh und je. Die Favoritenrolle beim Champions League Final-Four ist für ihn daher kein Problem, auch wenn der Respekt vor Halbfinalgegner HSV groß ist. 

Herr Gislason, Sie wurden schon als "fauchender Geysir" bezeichnet. Daniel Narcisse hat einmal gesagt, Sie hätten 340 Tage im Jahr schlechte Laune. Sind Sie wirklich dauernd so grantig?
Alfred Gislason (lacht): Ich weiß nicht, was Daniel damit meint. Ich sehe mich ganz anders. Ich bin eigentlich ganz locker, aber eben auch sehr ehrgeizig. Es ist doch so: Die Qualität der Arbeit muss stimmen, um Erfolg zu haben. Und wenn man Erfolg hat, macht es auch Spaß.

Sind Sie manchmal nicht auch aus taktischen Gründen unterkühlt?
Gislason: Unterkühlt würde ich nicht sagen. Aber sicher ist es so, dass man als Trainer manchmal ein Gegenpol zur Mannschaft sein muss, um die Konzentration hochzuhalten. Läuft es gut, muss man ein bisschen bremsen. Läuft es mal nicht gut, muss man manchmal auch locker bleiben.

Sie haben sich in dieser Hinsicht weiterentwickelt. Früher haben Sie nach schlechten Spielen "Beleidigungsstunden" abgehalten. Sie sind also ein bisschen milder geworden, oder?
Gislason: Ja, das bin ich. Die Beleidigungsstunden gibt es nur noch ab und zu (lacht). Früher habe ich meine Mannschaft direkt nach verlorenen Spielen kritisiert. Das mache ich schon länger nicht mehr. Ich war dann teilweise so emotional, dass ich viel zu weit gegangen bin.

Ein Beispiel?
Gislason (lacht): Das lassen wir lieber.

Anders gefragt: Wer war denn der Spieler, der Sie in Ihrer bisherigen Laufbahn am meisten auf die Palme gebracht hat oder besonders kompliziert war.
Gislason: Das ist schwierig zu sagen. Kretzsche ist aber auf jeden Fall unter den Top 3 (lacht). Er hatte Phasen, in denen er besser als jeder andere gearbeitet hat. Und dann hat er wieder total locker gelassen. Ich habe es nicht zugelassen, dass ein Sportler mit so viel Talent sich seine Auszeiten nimmt. Da hatten wir manchmal Krieg miteinander. Aber eigentlich verstehen wir uns sehr gut. Und erfolgreich waren wir auch.

Allerdings. Mit Kretzsche haben Sie mit dem SC Magdeburg die Champions League gewonnen. Nun könnten Sie mit dem THW bereits zum zweiten Mal den Titel in der Königsklasse holen. Ist die Mannschaft bereit? (Champions League Final-4 THW Kiel - HSV Hamburg im Live-Ticker)
Gislason: Wir sind ziemlich gut gerüstet. Vor allem, weil wir jetzt auch ein bisschen Zeit hatten, um zu trainieren. Die Jungs brennen schon darauf, in Köln aufzulaufen.

Kiel ist Meister und Pokalsieger, hat wettbewerbsübergreifend 12 Spiele in Serie gewonnen und Hamburg zwei Mal in dieser Saison mit jeweils drei Toren Differenz geschlagen. Ihnen bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Favoritenrolle für das Halbfinale gegen den HSV ganz klar anzunehmen...
Gislason: Wir sind es gewohnt, auf dem Papier als Favorit in so ein Spiel zu gehen. Aber was heißt das schon? Wenn man sich die beiden Spiele gegen den HSV in dieser Saison anschaut, dann war das ziemlich eng.

Was macht Hamburg gefährlich?
Gislason: Es ist das Gesamtpaket. Sie können eine gute offensive Abwehr und eine sehr gute 6:0-Abwehr spielen. Mit Johannes Bitter haben sie im Tor eine hohe Stabilität. Und dann kommen auch Leute wie Blazenko Lackovic, die lange verletzt waren, immer besser in Schwung. Wir können uns also nicht auf ein oder zwei Dinge konzentrieren. Bei den anderen beiden möglichen Gegnern ist es übrigens auch so.

Der THW ist dafür bekannt, niemals den zweiten vor dem ersten Schritt zu machen. Beim Final Four bleibt aber nach dem Halbfinale nur eine Nacht, um sich auf Kielce oder Barcelona einzustellen. Wie regeln Sie das?
Gislason: Die Mannschaft konzentriert sich nur auf den HSV. Nur ich bereite mich auch auf die anderen Gegner vor. Denn wir spielen ja auf jeden Fall am Sonntag noch einmal, egal ob im Finale oder um Platz drei. Die Analyse ist eigentlich bereits abgeschlossen, wobei ich in der Nacht auf Sonntag natürlich noch das zweite Halbfinale genau studiere und dann meine Mannschaft entsprechend einstelle.

Sie treffen im Halbfinale auch auf Torsten Jansen. Wie haben Sie die Situation mit seinem Kopfstoß gegen Ivan Nincevic erlebt?
Gislason: Ich war geschockt. Und zwar vor allem deshalb, weil Jansen in seiner ganzen Karriere immer als harter, aber fairer Spieler bekannt war. Ich kann mir nicht erklären, was ihn in diesen Sekunden geritten hat. Es ist für beide Spieler tragisch. Für Nincevic, weil er so schwer getroffen wurde. Und für Jansen, weil er jetzt irgendwie einen schwarzen Fleck auf seiner ansonsten tollen Karriere hat. Beide tun mir leid.

Gewinnt der THW die Champions League, dann wäre das zweite Triple in Folge perfekt. Woher nimmt die Mannschaft diese Mentalität, nach einer grandiosen Saison 2011/2012 in diesem Jahr wieder voll anzugreifen?
Gislason: Wenn man so etwas wie in der vergangenen Saison miterlebt hat, dann will man es wieder erleben. So einfach ist das (lacht).

Liegt für Sie persönlich die Motivation darin, dass in Kiel immer wieder eine neue Mannschaft aufgebaut werden muss? Im Sommer gehen beispielsweise wieder wichtige Spieler wie Thierry Omeyer oder Marcus Ahlm.
Gislason: Natürlich macht mir das Spaß. Es sind ja auch immer gute Spieler, die nach Kiel kommen. Jeder hat etwas Besonderes, jeder ist ein bisschen anders. Es ist unsere Aufgabe, die Neuen mit harter Arbeit in unser Gerüst hineinzudrücken.

Die harte Arbeit macht Ihnen Spaß, ist aber auch anstrengend und sehr zeitintensiv. Sie kommen deshalb nicht ganz so oft dazu, in Ihre Heimat Island zu reisen. Haben Sie Heimweh?
Gislason: Nicht falsch verstehen: Ich habe einen tollen Job in Kiel. Aber ich habe auch drei Kinder und zwei Enkelkinder. Die leben alle auf Island. Da merke ich schon, dass diese endlosen englischen Wochen, in denen man nie wegfahren kann, lästig sind. Und auch meine Hobbys, wie zum Beispiel angeln zu gehen, kommen viel zu kurz. Das konnte ich glaube ich seit zehn Jahren nicht machen.

Sie haben beim THW einen Vertrag bis 2017. Gibt es die Überlegung, dann ganz nach Island zurückzukehren?
Gislason: Die Frage ist doch, wie lange man diesen Job machen kann. Bis ich 60 Jahre alt bin, traue ich mir das zu. Aber so lange wie Jupp Heynckes werde ich das sicher nicht machen. Trotzdem denke ich, dass wir immer zwei Drittel des Jahres in Deutschland bleiben werden.

Und Sie dann in Ihrem Haus bei Magdeburg Rosen züchten?
Gislason (lacht): So ungefähr könnte es laufen.

Felix Götz