DOSB-Präsident Alfons Hörmann (55) hat die Hamburger kurz vor dem Ende des Referendums über die Fortsetzung der Olympia-Bewerbung für 2024 in die Pflicht genommen. "Am Ende haben sie es in der Hand, uns Rücken- oder Gegenwind mit auf unseren weiteren Weg zu geben", sagte Hörmann im SID-Interview. Ein Scheitern der Bemühungen um die Spiele an der Elbe hätte fatale Folgen für den deutschen Sport.
Hörmann macht "keinen Hehl daraus, dass es dann an vielen Stellen viel schwieriger wird, die notwendige Unterstützung zu erhalten", sagte der Spitzenfunktionär: "Und damit würde die mehr und mehr wahrnehmbare Zwei-Klassen-Gesellschaft des deutschen Sports - auf der einen Seite der so erfolgreiche Fußball, auf der anderen Seite alle anderen Sportarten - tendenziell leider noch mehr zu- als abnehmen." Nur wenn die Hamburger am Sonntag mehrheitlich mit Ja stimmen, hält die Hansestadt an ihrer Bewerbung fest.
Für Hörmann steht am Ende auch die Spitzensportförderung auf dem Spiel. "In einem gewissen Maß ja, denn dann würden zahlreiche positive Effekte für den Sport ausbleiben, wenn die Bewerbung jetzt in Hamburg scheitern sollte", sagte er: "Insofern ist die Fragestellung, ob die Hamburgerinnen und Hamburger auch über die Zukunft Sportdeutschlands abstimmen, durchaus zutreffend." Mit einem Ja würden die Norddeutschen hingegen "den gesamten Stellenwert des Sports in Deutschland auf ein neues Niveau" heben.