Imre Bujdoso wollte seiner fechtenden Tochter Alexandra Mut machen. "Ich glaube, sie holt eine Medaille", sagte der Säbeltrainer vor der Olympia-Entscheidung an diesem Mittwoch. Bujdoso meinte es im Scherz. Denn das Los führt die 22-Jährige aus Koblenz spätestens im Achtelfinale mit Olga Charlan aus der Ukraine zusammen - und die ist als Nummer drei der Weltrangliste für die Deutsche eigentlich eine unüberwindbare Hürde. "Sie hat mehr Druck als ich", sagte Alexandra Bujdoso, die wie Degenfechter Jörg Fiedler solo starten muss: Damensäbel und Herrendegen sind diesmal keine olympischen Team-Disziplinen, und somit gibt es auch nicht automatisch drei Einzel-Startplätze wie im Herren- und Damenflorett sowie im Herrensäbel und Damendegen. Außer Bujdoso, die zum zweiten Mal nach Rang 30 in Peking bei Olympia ficht, und Fiedler, der schon das dritte Mal dabei ist, scheiterten alle anderen Deutschen mit diesen Waffen in der knallharten Qualifikation. "Jetzt geht es bei Null los", sagte der Leipziger Fiedler vor seinem Auftaktgefecht unter den Top 32 an diesem Mittwoch (11.00 Uhr MESZ) gegen Soren Thompson aus den USA, als 14. zwölf Weltranglistenränge besser platziert als der Europameister von 2011. Alexandra Bujdoso, Nummer 29 des Welt-Rankings, muss in der Runde der besten 32 zunächst gegen Sabina Mikina (Aserbaidschan) antreten, die als Weltranglisten-17. in diesem Duell leicht favorisiert ist. "Aber ich habe fest vor, das Achtelfinale klar zu machen", sagte Bujdoso selbstbewusst - und schränkte sofort ein, dass sie vor Olga Charlan trotz gemeinsamer Trainingseinheiten in Polen gehörigsten Respekt hat: "Beim Weltcup im Februar in London habe ich noch hoch gegen sie verloren."