UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat die Vereinigung der europäischen Profiligen (EPFL) für die Aufkündigung des sogenannten "Memorandum of understanding" kritisiert. "Das ist keine sehr weise Entscheidung", sagte Ceferin am Donnerstag in München, "mehr möchte ich dazu nicht sagen, das sollte derjenige tun, der die Vereinbarung aufgekündigt hat".
Die EPFL hatte das Memorandum in der vergangenen Woche als Reaktion auf die jüngste Reform der Champions League zu Lasten kleinerer Klubs und Ligen zum 15. März 2017 gekündigt. Die Vereinbarung schließt abendliche nationale Ligaspiele zwischen Spitzenklubs unter der Woche aus, um Freiraum für Begegnungen der Königsklasse zu schaffen.
Laut Karl-Heinz Rummenigge ist die Ligenvereinigung, der auch die DFL angehört, ohnehin eine zu vernachlässigende Größe. "Die EPFL hat ein Problem: Sie hat vom juristischen Standpunkt her keine Stimme in der Fußballwelt", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayern München ebenfalls am Donnerstag: "Sie vertreten die Ligen - aber wen vertreten die Ligen am Ende des Tages? Die ECA vertritt die Klubs, die FIFPRO die Spieler. Für die EPFL ist es schwierig, ihren Platz zu finden. Da kommen dann manchmal kritische Ansätze, weil man nicht gehört worden ist."
Rummenigge kann die Kritik an der Reform, die er als ECA-Chef forciert hatte, nicht nachvollziehen. "Da gab's einen Aufschrei, weil man die Dinge ein Stück weit pro Qualität verändert hat. Es gibt überall eine Entwicklung pro Quantität und contra Qualität. Ich aber bin ein Freund der Qualität...", sagte er. An der dominanten Rolle der Klubs aus den fünf großen Ligen Europas werde sich nichts ändern. "Das Rad hat sich weitergedreht. Ich habe Verständnis für die Kleinen, dass sie ihren Platz oder Terrain verloren haben, aber das ist eben so", sagte er.