Der AC Milan hat ein Problem - eigentlich gleich mehrere. Die Fans bleiben fern, die Kassen sind leer, Top-Stars wurden verkauft und der Liga-Auftakt ging in die Hose. Nun sollen sich Trainer Massimiliano Allegri und Filippo Inzaghi ein hitziges Wortgefecht geliefert haben.
Beim AC Milan scheinen die Nerven blank zu liegen. In der Champions League reichte es für die Rossoneri gegen den RSC Anderlecht nur zu einem 0:0, in der Liga kassierte Milan in zwei Heimspielen jeweils eine 0:1-Niederlage. Damit war es der schlechteste Saisonstart seit 82 Jahren, bisher liegt das Team von Coach Massimiliano Allegri nur auf Platz zehn.
Die Probleme beim AC Mailand gehen jedoch wesentlich tiefer. Ob des Financial Fairplays wurden vor der Saison Thiago Silva sowie Zlatan Ibrahimovic zu Paris Saint-Germain veräußert, eine Saison zuvor verschätzte man sich in der Führungsetage und hatte Andrea Pirlo zu Juventus Turin ziehen lassen - der Altstar führte die Alte Dame zu einer Saison ohne Niederlage in der Liga.
Wie tief die Fans gerade von den jüngsten Transfers getroffen wurden, bewiesen die Szenen, die sich nach dem Transfer von Ibrahimovic abspielten. Viele Anhänger zogen mit Kerzen und Blumen bewaffnet vor die Geschäftsstelle des AC Milan. Dabei hatten sie laut grantland.com einen Banner dabei: "AC Milan, December 16, 1899-July 22, 2012."
AC Milan: Keine Stars, keine Dauerkarten
Viele Fans gaben im Vorfeld der Saison zudem die Dauerkarten zurück, da der Club die Top-Stars verkauft, gestandene Spieler abgegeben aber keine Verstärkungen verpflichtet hatte. Soweit das Umfeld. Natürlich wurde auch über eine Ablösung von Massimiliano Allegri diskutiert sowie geschrieben. Ruud Gullit galt vor einigen Tagen schon als möglicher Nachfolger.
Allesandro Nesta, der zu Montreal Impact in die MLS gewechselt war, verteidigte den Coach auf goal.com. "Die Kritik gegenüber Allegri ist unfair. Ich denke, dass die Fans klug genug sind, um zu sehen, dass das Team neu ist und es Zeit braucht, um Tore zu schießen." Auch im Club hatte man Allegri bisher das Vertrauen noch ausgesprochen.
Allerdings, so wurde berichtet, hat sich der in Livorno geborene Italiener nun ein Eigentor geschossen, als er sich mit Nachwuchscoach Filippo Inzaghi ein Wortgefecht lieferte. Inzaghi wurde vor der Spielzeit aus dem Kader gestrichen. Dies soll er Allegri übel genommen haben, da er gerne noch ein Jahr auf der Abseitslinie der Rossoneri getanzt hätte.