Fünf Teams kämpfen in der Bundesliga um den Klassenerhalt. Die Grenzen zwischen Helden und Deppen sind fließend. Während Hamburgs van der Vaart etwa eine Art Auferstehung feiert, avanciert Niedermeier zum Problemfaktor für seine Schwaben. Für das Highlight sorgt jedoch ein Hannoveraner.
Georg Niedermeier (VfB Stuttgart) - Note 6
Dass der VfB Stuttgart das Spiel gegen Schalke 04 verloren hat, lag vor allem an einem Mann: Georg Niedermeier. Der 29-Jährige erwischte einen mehr als rabenschwarzen Tag und war der Pechvogel des Spieltags.
Schon früh begann dabei für den gebürtigen Münchner die Misere. In der neunten Spielminute trat Niedermeier völlig unbedrängt über den Ball und schenkte Klaas-Jan Huntelaar quasi das 1:0. Der Niederländer wird sich bedanken.
Doch nicht genug des Unglücks für Niedermeier: Auch am zweiten Gegentreffer war er mitschuldig, indem er zuerst eine Flanke nicht richtig klären konnte, anschließend schlechtes Stellungsspiel bewies und so den Passweg nicht zustellen konnte. Ähnliche Aktionen unterliefen dem Verteidiger in den 90 Minuten noch zwei weitere Male.
Wollen die Schwaben den Klassenerhalt schaffen, muss Niedermeier wieder zu alter Stärke finden. Denn so einen Auftritt wie am Samstag kann sich der VfB nicht noch einmal leisten.
Rafael van der Vaart (Hamburger SV) - Note: 2,5
Vor kurzem noch Abstiegskandidat Nummer eins, steht der Hamburger SV jetzt auf Tabellenplatz 14. Das lag unter anderem an dem beherzten Auftritt von Rafael van der Vaart. Der Niederländer lief und lief, spulte ein Wahnsinnspensum ab und war überall auf dem Platz zu finden. Mit 58 hatte er die meisten Ballaktionen im Spiel der Hanseaten. Zudem spielte er die meisten Pässe beim HSV.
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Auch defensiv überzeugte der 32-Jährige voll und ganz. Sagenhafte 100 Prozent seiner Zweikämpfe gewann van der Vaart. Unglücklich war jedoch der Zusammenprall mit Elkin Soto, der sich im Duell mit dem Niederländer schwer verletzte. Van der Vaart kann man für diese Aktion jedoch keinen Vorwurf machen.
Spielt der HSV-Kapitän in den letzten drei Partien weiter so stark, haben die Norddeutschen beste Chancen auf den Klassenerhalt.
Salif Sane (Hannover 96) - Note: 1,5
Salif Sane war hautpverantwortlich dafür, dass Hannover 96 nach einem 0:2-Rückstand gegen den VfL Wolfsburg noch den 2:2-Ausgleich erzielen konnte. Der Senegalese zeigte am Samstag seine beste Leistung im Trikot der Hannoveraner und überzeugte sowohl defensiv als auch offensiv.
Sane gewann sieben von acht Zweikämpfen, was eine Quote von über 80 Prozent bedeutet. Zudem schob der Mittelfeldspieler mit klugen Pässen im Aufbauspiel immer wieder die Offensive der 96er an und hatte die meisten Torschüsse auf Seiten der Gäste zu verbuchen.
Die Krönung seiner Leistung zeigte Sane in der 58. Minute: Nach einer Ecke traf der 24-Jährige per Fallrückzieher und sicherte so den wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Wirklich ein Sane-Tor!
Lukas Rupp (SC Paderborn) - Note: 1,5
Wenn man erst in der 64. Spielminute eingewechselt und trotzdem zum Held des Spiels wird, muss man eine besondere Leistung auf den Rasen gezaubert haben. Genau das tat Lukas Rupp. Der Paderborner erzielte nach nur fünf Minuten auf dem Platz den wichtigen 1:1-Ausgleich. Dabei war Rupp nach seinem steilen Laufweg in die Lücken der Freiburger Abwehr nicht mehr aufzuhalten und blieb beim Abschluss aus elf Metern eiskalt.
Nur zehn Minuten später war der Joker wieder zur Stelle und schoss ebenso abgeklärt die Führung für die Paderborner. Damit drehte er die Partie quasi im Alleingang, schoss den SC auf einen Nicht-Abstiegsplatz und zeigte Andre Breitenreiter, dass er das nächste Mal unbedingt von Anfang an spielen will. Behält der 24-Jährige seine Form in den letzten Spielen bei, hat Paderborn gute Chancen, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen.
Pavel Krmas (SC Freiburg) - Note: 4,5
So sehr Lukas Rupp auf Seiten der Paderborner in der zweiten Halbzeit überzeugte, so sehr enttäuschte Pavel Krmas beim SC Freiburg nach dem Wiederanpfiff. Dabei sah es anfangs nach einem guten Tag für den Innenverteidiger aus: Krmas begann stark und hielt die Defensivreihe der Breisgauer zusammen.
Doch im Laufe des Spiels wirkte der 35-Jährige zunehmend unsicher. Vor dem 1:1-Ausgleich gelang es Krmas nicht, Srdan Lakic vom Ball zu trennen und war so maßgeblich am Gegentreffer beteiligt. Auch für das 1:2 war der Tscheche mitverantwortlich, als er zusammen mit Höfler das Abwehrzentrum völlig entblößte und so Rupp regelrecht zum Tor einlud.