Bei den Europa-Spielen in Baku im vergangenen Sommer hat es 490 Meldonium-Verdachtsfälle gegeben, davon 13 bei Medaillengewinnern. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des britischen Journals Sports Medicine hervor. Aufgetaucht sei das Mittel in 15 von 21 Sportarten.
Als Doping werden diese Fälle nicht gewertet, da Meldonium erst seit Anfang 2016 auf der Verbotsliste der WADA steht. Die Zahl verdeutlicht aber die enorme Verbreitung des Wirkstoffes unter Sportlern, die offenbar bereit waren, das im Herzmedikament Mildronat enthalte Meldonium für leistungssteigernde Zwecke zu gebrauchen. Wegen der hohen Fallzahl hatte sich die WADA für ein Verbot entschieden.
Tennis-Star Maria Sharapova hatte am Montag Meldonium-Doping eingeräumt. Zahlreiche weitere vor allem russische Athleten wurden zuletzt mit dem Mittel erwischt und brachten das in puncto Dopingmissbrauch ohnehin in Verruf geratene Land weiter in Bedrängnis.