Die fristlose Kündigung von Sportdirektor Gerhard Poschner setzt 1860 München unter Zugzwang - und hat womöglich noch ein Nachspiel. Die Löwen halten vorerst an ihrer Interimslösung fest, doch mittelfristig könnte offenbar Christian Ziege das Kommando übernehmen.
Das berichtet die Bild und der 43-Jährige bestätigte gegenüber der Zeitung: "Der Verein will sich bei mir melden, das weiß ich. Aber noch ist das nicht geschehen." Zuvor hatte sich Ziege bereits bei Sport1 selbst ins Gespräch gebracht: "Ich habe zwar mit niemandem gesprochen, aber das ist natürlich ein interessanter Job. 1860 durchlebt zwar nicht die beste Phase, aber das ist nach wie vor ein Riesenverein."
Zunächst sprang Necat Aygün am Donnerstag für Poschner ein, offiziell "bis auf Weiteres". Trainer Torsten Fröhling, der nach eigenen Angaben erst "am Donnerstagmorgen" von Poschner über dessen Abschied informiert wurde, stellte allerdings klar: "Bis auf Weiteres kann doch auch für die nächsten drei Jahre sein. Necat hängt sich jetzt voll rein und wird alles daran setzen, um den Verein nach vorne zu bringen."
Steht Poschner die Abfindung zu"
Parallel droht im Fall Poschner aber noch ein juristisches Nachspiel. Wie der kicker vermeldet, könnte Poschners Degradierung vom Sport-Geschäftsführer zum Sportdirektor juristisch nicht einwandfrei abgelaufen sein, wenn sie ohne das Einverständnis des Ex-Sportdirektors stattgefunden hat. Zudem hatte Poschner den Klub angeblich bereits am Montagabend, nicht erst am Donnerstag, schriftlich über sein Aus informiert - und hätte damit eine wichtige Frist eingehalten.
Zwei Wochen zuvor fand die Herabstufung statt, seinen Dreijahresvertrag hatte er aber als Sport-Geschäftsführer unterzeichnet. Das wäre juristisch gesehen ein Kündigungsgrund, nach dessen Bekanntwerden Poschner exakt zwei Wochen Zeit hatte, um seine Kündigung zu erklären, ohne den Anspruch auf eine Abfindung zu verlieren.
Autor: Adrian Franke
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